Welpentraining: Grundlagen, Tipps, Übungen und Plan

Dana Thimel
  • zertifizierte/r Hundetrainer/in
Veröffentlicht am: 19.01.2024
Aktualisiert am: 23.01.2024

Sobald dein Welpe einzieht, baust du eine Verbindung zu ihm auf und schaffst ein Vertrauensverhältnis. Dieses bildet die Grundlage für das anschließende Welpentraining.

Das Trainieren eines Hundewelpen bereitet eine Menge Freude, stellt dich aber auch vor große Herausforderungen.

In diesem Beitrag erhältst du daher einige Übungen für das Welpentraining, mit denen du gut durch die ersten Monate kommst!

 

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Das Welpentraining beginnt, sobald der Welpe bei dir einzieht.
  • Spielerisch kannst du bereits in den ersten Wochen mit deinem Welpen trainieren.
  • Beim Hundetraining unterscheidet man zwischen Erziehung und Dressur.
  • Die Welpenerziehung sollte schon mit dem Einzug des Hundes beginnen – die Dressur dagegen erst etwas später.
  • Für das Welpentraining ist es wichtig, dass du die Sprache deines Hundes verstehst und dessen Bedürfnisse ebenso berücksichtigst, wie deine eigenen.

 

Die Grundlagen zum Welpentraining

Gerade in den ersten Lebenswochen geht es vor allem darum, dass du eine positive Beziehung zu deinem Welpen aufbaust. Diese bildet die Grundlage für eine gute Kommunikation im Alltag und ein vertrauensvolles und wohlwollendes Miteinander.

 

Dressur und Erziehung beim Welpentraining unterscheiden

Zunächst sollte der Fokus daher gar nicht so auf der Dressur des Hundes liegen, sondern auf der tatsächlichen Erziehung. Unter Dressur fallen zum Beispiel Befehle wie „Sitz!“ oder „Platz!“. Es ist wichtig, zwischen Dressur und Erziehung zu unterscheiden.

Im Bereich der Hundeerziehung spielt unter anderem der Umgang miteinander eine wichtige Rolle. Zum Beispiel, dass dein Hund vorsichtig mit dir umgeht und dich auch beim Spiel nicht zu fest beißt (Stichwort Beißhemmung). Aber auch, dass er sich gern und sensibel von dir führen lässt, mit Frust umgehen kann oder nicht auf jeden Impuls sofort reagiert.

 

Sozialisation und Habituation des Welpen

Ebenfalls eine wichtige Grundlage des Welpentrainings sind Sozialisation und Habituation. Konkret bedeutet das: Dein Welpe muss sich an seine neue Lebensumgebung gewöhnen.

Bei der Sozialisation liegt der Fokus auf der Gewöhnung an die belebte Umwelt, also auf dem Kontakt zu fremden Menschen, Artgenossen und anderen Tieren.

Bei der Habituation spricht man von der Gewöhnung an die unbelebte Umwelt. Das sind beispielsweise verschiedene Bodenstrukturen, unterschiedliche Geräusche, wie die des Staubsaugers, aber auch das Fahren im Bus mit all seinen Reizen – all das sind Dinge, die dein Welpe im Rahmen des Welpentrainings lernen muss.

Es ist sinnvoll, den Hund in den ersten Lebensmonaten mit viel Feingefühl an zahlreiche verschiedene Situationen zu gewöhnen. Der Welpe lernt so, dass davon keine Gefahr ausgeht und er dir als Besitzer vertrauen kann. Du bist sein sicherer Hafen und führst ihn durch diese spannende Welt. Achte dabei immer darauf, deinem Hund nicht zu viel zuzumuten, ihn aber genauso wenig zu unterfordern.Dana Thimel, zertifizierte Hundetrainerin

 

Orientierung am Menschen

Dein Welpe bringt in den ersten Lebenswochen noch einen starken Folgetrieb mit – denn du bist seine Bezugsperson. Diesen Folgetrieb kannst du nutzen, um die Orientierung am Menschen zu fördern.

Wichtig ist zudem das Erlernen einer gemeinsamen Kommunikationsbasis. Nähe und Distanz, also positive Zuwendung, aber eben auch “Streit”, sind wichtige Bestandteile eurer Beziehung.

 

Habt ihr gemeinsam begonnen die Grundlagen eurer Kommunikation zu erarbeiten und dein Welpe orientiert sich bereits in vielen Situationen an dir, dann kannst du weitere Erziehungsthemen in dein Training mit einfließen lassen:

  • Freude an der Kooperation: Das gemeinsame Spiel ist ein elementarer Bestandteil der Beziehung und stärkt diese enorm. Deswegen darfst du vom ersten Tag an kleine Sozialspiele anbieten – so lernt ihr euch gut kennen. Ab jetzt kannst du das gemeinsame Spiel auch erzieherisch nutzen und richtiges Verhalten durch Spielen verstärken.
  • Allein bleiben: Welpen bleiben von Natur aus nicht gern allein. Wenn dein Welpe dir vertraut und ihr eine kommunikative Grundlage gefunden habt, kannst du dennoch mit kleinen Schritten beginnen, das Alleinsein zu trainieren.
  • Frustrationstoleranz und Impulskontrolle: Dein Welpe muss lernen, dass er nicht immer und zu jeder Zeit kriegen kann, was er gerade möchte. Frustrationstoleranz und Impulskontrolle spielen im gesamten Hundeleben eine wichtige Rolle – und den Grundstein dafür legst du beim Welpentraining in den ersten Wochen.

 

Vertrauen zu deinem Welpen aufbauen – wichtig für das Welpentraining

Vertrauen ist die Grundlage einer gelungenen Hundeerziehung, schön und gut. Doch wie baust du eigentlich Vertrauen zu deinem Welpen auf?

Der Grundgedanke lautet hier „wohlwollende Führung“. Wohlwollend ist in diesem Kontext besonders wichtig, denn Führung bedeutet nicht, dass du deinen Hund unterdrückst.

Leider wird der Begriff “Führen” durch unsere Vergangenheit sehr negativ assoziiert. Dabei ist mit Führen niemals gemeint, ein Lebewesen zu unterdrücken, oder ihn seinem Willen zu berauben. Vielmehr bedeutet Führen, Verantwortung für die Bedürfnisse eines anderen Lebewesens zu übernehmen, es zu schützen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Diese Entscheidungen sind nicht immer konform mit dem, was der Hund will. Folgen bedeutet, sich fallen lassen zu dürfen, Verantwortung abzugeben und sich im Schutz eines anderen wohl und sicher fühlen zu dürfen.Dana Thimel, zertifizierte Hundetrainerin

Möchtest du Vertrauen zu deinem Welpen aufbauen, solltest du lernen, seine natürlichen Bedürfnisse zu erfüllen. Das heißt nicht, dass er immer dann ein Leckerchen kriegen sollte, wenn ihm danach ist oder grundsätzlich alle nach seiner Hundenase tanzen.

Es bedeutet vielmehr, die Bedürfnisse deines Hundes zu erkennen, einzuordnen und mit Rücksicht auf das Umfeld zu erfüllen.

Möchte mein Hund einen fremden Menschen anspringen, weil es sein Bedürfnis ist, entscheide ich mich als Führungsperson dagegen und handle dementsprechend. Gleichzeitig sorge ich dafür, dass er lernt, mit dem Gefühl des Frustes umzugehen, sodass ihn solche Entscheidungen mit zunehmendem Alter nur wenig belasten. Diese wichtige Verantwortung trage ich meinem Hund und der Gesellschaft gegenüber. Wir können aber nach dem Verbot gemeinsam spielen und eine tolle Zeit zusammen haben.Dana Thimel, zertifizierte Hundetrainerin

In eurer Zusammenarbeit beim Welpentraining sollten vor allem viele positive Gefühle im Umgang miteinander eine Rolle spielen – ihr verbringt eine schöne Zeit miteinander und fühlt euch dabei wohl.

Für deinen Welpen bedeutet Vertrauen aber auch, dass du seine Konstante bist. Er lernt, was du gut oder schlecht findest – doch dafür musst du verlässlich in deinen Emotionen sein. Inkonsequenz ist also gerade in der Welpenerziehung eines der größten Probleme.

Mit konsequentem Training gibst du deinem Welpen die Möglichkeit, sich gut an deinen Vorgaben orientieren zu können und bereitest ihn somit optimal auf das Leben vor.

 

Wichtige Tipps für das Welpentraining

Es ist wichtig, dem Welpen Grenzen zu setzen. Von vielen Hundehaltern hört man immer wieder die Befürchtung, der Hund wäre unglücklich, wenn er nicht bekommt, was er möchte – dabei ist das Gegenteil der Fall. Ein Hund ist dann glücklich, wenn er ein liebevolles Zuhause hat, indem es feste Regeln gibt, auf die er sich verlassen kann.

Regeln bedeuten für den Welpen Verlässlichkeit. Fehlen feste Regeln, führt das wiederum zu Unsicherheit beim Welpen – das Gegenteil dessen, was du für dein Welpentraining möchtest.

Man muss sich auch mal trauen, etwas auszuprobieren, auch auf die Gefahr hin, selbst Fehler zu machen. Hunde werden immer häufiger mit Samthandschuhen angefasst, dabei sind die meisten Hunde sehr gut darin, uns unsere Fehler zu verzeihen. Der Welpe hat nicht direkt ein Trauma, wenn man mal etwas falsch macht und beispielsweise in der Korrektur mal drüber war. Das wird jedoch leider inzwischen sehr oft so vermittelt.

Dadurch sehe ich immer wieder Besitzer, die im Umgang mit ihrem Welpen wie gelähmt sind. Sie trauen sich nicht zu agieren, um nichts falsch zu machen. Das ist eine traurige Entwicklung, denn es ist vor allem wichtig, authentisch zu sein. Und zur Authentizität gehören eben auch Fehler.Dana Thimel, zertifizierte Hundetrainerin

Es gibt aber noch viele weitere Tipps, die du beim Welpentraining beachten kannst:

  • Bleibe geduldig: Dein Welpe kann in den ersten Wochen noch nicht alles auf Befehl und oftmals sind andere Dinge für den Moment sehr viel spannender als das Welpentraining. Bleibe daher geduldig – die Lernerfolge stellen sich schon bald ein.
  • Gute Zeit miteinander: Verbringe möglichst viel schöne Zeit mit deinem Welpen. Gemeinsames Spielen und Toben, bei dem ihr euch beide wohlfühlt, wirkt sich positiv auf das Vertrauensverhältnis aus.
  • Keine stark-negativen Emotionen: In der Hundeerziehung spielt Souveränität eine wichtige Rolle. Starke Emotionen wie große Wut sind fast immer fehl am Platz. Du darfst auch mal wütend sein, vor allem, wenn dein Hund dir gerade ernsthaft auf der Nase herumtanzt. Ihr seid in einer sozialen Beziehung und da gehören auch solche Emotionen dazu und sind völlig normal. Starke Wut ist jedoch in vielen Fällen eher ein Zeichen von Hilflosigkeit und in einem solchen Zustand ist es besser, die Wut erst einmal abflauen zu lassen, bevor man sich seinem Welpen zuwendet. Verspürst du diese starke Wut oder Verzweiflung öfter? Nimm sie ernst und suche dir einen Trainer, der dir helfen kann.
  • Unterschied zwischen Training und Dressur: Für das Welpentraining ist es wichtig, dich mit den Unterschieden zwischen Training und Dressur auseinanderzusetzen. Während es bei der Dressur vor allem um das Erlernen bestimmter Kommandos geht, ist die Welpenerziehung deutlich tiefgreifender.
  • Selbst hinterfragen: Trainierst du mit deinem Welpen seit vielen Wochen ein bestimmtes Kommando und es funktioniert auch weiterhin nicht, dann solltest du immer zuerst dich selbst hinterfragen. Bist du im Training wirklich konsequent – oder kann dein Hund deine unklaren Signale möglicherweise gar nicht lesen?

 

Trainingsplan für Welpen

Die Welpenerziehung fängt im Alltag an. Sobald der Hund bei dir einzieht, beginnst du auch automatisch mit dem Welpentraining – manchmal sogar, ohne es selbst zu merken. Es gibt keinen festen Zeitplan, den du einfach nur abarbeiten musst, um im Anschluss einen perfekt erzogenen Hund zu haben. Ganz so einfach ist es leider nicht.

Dennoch kannst du dich grob an unserem Trainingsplan für Welpen orientieren. Grundsätzlich gilt: Jeder Welpe ist anders. Während manche Hunde auch schon in den ersten Wochen Spaß daran haben, die ersten Kommandos zu erlernen, möchten andere erst einmal in ihrer neuen Umgebung ankommen.

Orientiere dich daher an deinem Welpen. Wenn du merkst, dass er an den Übungen Spaß hat, schaden ein paar Minuten pro Tag auch in den ersten Wochen nicht.

Übung Ab wann? Anmerkungen
Namen lernen Sofort nach dem Einzug Dein Hund lernt seinen eigenen Namen kennen und darauf zu reagieren.
Box-Training Sofort nach dem Einzug Möchtest du deinen Hund an die Hundebox gewöhnen, kannst du dies spielerisch schon unmittelbar nach dem Einzug tun.
Stubenreinheit Sofort nach dem Einzug Unmittelbar nach dem Einzug bringst du deinem Welpen bei, dass er sich draußen lösen soll.
Körpersprachlich Nähe anbieten Sofort nach dem Einzug Dein Welpe lernt, deine Nähe als angenehm zu empfinden und sich gern bei dir aufzuhalten.
Gemeinsames Spiel Sofort nach dem Einzug Habt Spaß!
Sozialisation Sofort nach dem Einzug Dein Welpe lernt seine belebte Umwelt kennen. Dazu gehören Rollstuhlfahrer, besonders kleine Hunde oder Kühe. Je mehr er kennenlernt, desto sicherer bewegt er sich später durch diese Welt.
Habituation Sofort nach dem Einzug Dein Welpe lernt seine unbelebte Umwelt kennen. Staubsauger, Brücken, Autos und Starkregen – zeige deinem Welpen die Welt.
Orientierung am Menschen   Dein Welpe bringt einen Folgetrieb mit – nutze ihn und orientiere dich nicht immer nur an deinem Hund. Biege ab, wenn er gerade nicht aufpasst und versteck dich so, dass du ihn beobachten kannst. So lernt er schnell, auf dich zu achten.
Körpersprachlich Distanz einfordern Nach der Eingewöhnung Nur, wer Distanz kennt, kann Nähe schätzen. Deinem Welpen gegenüber Distanz einzufordern ist nicht “böse”, sondern elementar und ebenfalls ein Schutz für dich selbst. Dein Welpe liebt dich trotzdem, oder gerade deswegen umso mehr.
Richtig Korrigieren Nach der Eingewöhnung Manche Dinge dürfen Welpen vom ersten Tag an nicht. Auf die Straße laufen, etwas vom Boden fressen oder die Zimmerpflanze ankauen. Übe eine faire, aber klare Korrektur
Impulskontrolle Nach der Eingewöhnung Manchmal muss man warten. Zum Beispiel, bevor es Fressen gibt. Wer seine Impulse kontrollieren kann, ist weniger Gefahren ausgesetzt
Frustrationstoleranz Nach der Eingewöhnung Manche Dinge darf man nicht haben oder machen – auch nicht später. Das auszuhalten ist schwer und muss gelernt werden.
Leinenführigkeit Nach der Eingewöhnung Es ist am leichtesten, seinem Welpen von Anfang an zu erklären, dass man nicht am Halsband zieht. Hat man dafür keine Zeit, nutzt man einfach das Geschirr.
Abruf Nach der Eingewöhnung Den Abruf rettet einen in vielen Situationen. Bis dahin hilft der Folgetrieb, oder eine Schleppleine
Allein sein ca. zweite Woche nach Einzug Du beginnst schon früh damit, deinen Welpen auch mal allein im Raum zu lassen – bei geöffneter Tür und gut beschäftigt. Du solltest deinen Welpen aber auf keinen Fall wirklich allein lassen!
Grundkommandos „Sitz“ / „Platz“ etc. ca. zweite Woche nach dem Einzug, falls gewünscht In kleinen Lerneinheiten kannst du schon in der zweiten Woche damit beginnen, deinem Welpen die Grundkommandos beizubringen. Trainingseinheiten sollten nur wenige Minuten lang sein, verteilt über den gesamten Tag. Überfordere deinen Welpen nicht!
 

Welpe trainieren: Die ersten Übungen

  • Namen lernen: Das gesamte Welpentraining beginnt damit, dass dein Welpe seinen Namen kennenlernt. Diese Übung ist denkbar einfach: Zunächst wird der Name positiv konditioniert. Danach rufst du deinen Welpen bei seinem Namen und wenn er reagiert, belohnst du ihn mit Aufmerksamkeit, Spiel oder einem Leckerchen. Er wird sehr schnell wissen, auf welchen Namen er reagieren muss.
  • Stubenreinheit lernen: Parallel dazu, dass du deinen Welpen kennenlernst (und er dich) beginnt auch schon das Training zur Stubenreinheit. Sobald der Welpe eingezogen ist, solltest du ihm beibringen, dass er sich draußen lösen soll. Weitere Informationen dazu, wie ein Welpe stubenrein wird, erhältst du in unserem Beitrag „Welpe stubenrein bekommen“.
  • Hundebox-Training: Für etwas Ruhe und während der Nacht bietet sich auch das Box-Training an. So gewöhnst du deinen Welpen frühzeitig an seine Hundebox und bietest ihm damit einen Rückzugsort, der nur ihm selbst gehört. Wie das Hundebox-Training abläuft, erfährst du im Beitrag „Welpe an die Hundebox gewöhnen“.
  • Abbruch-Signale: Zum Einzug des Welpen gehört auch dazu, ihm all die Dinge beizubringen, die er eben nicht tun soll – und dafür sind Abbruchsignale notwendig. Faire und klare Korrekturen sind nicht schlecht für eure Beziehung, im Gegenteil: Eine klare Kommunikation wissen Hunde sehr zu schätzen und orientieren sich gern an Menschen, die diese Form der Kommunikation gut beherrschen.

Nach den ersten Übungen, die bereits ab dem Einzug des Welpen eine wichtige Rolle spielen, gesellen sich später noch viele weitere Trainingseinheiten hinzu.

Hier solltest du immer deinen Welpen individuell betrachten. Während manche Tiere bereits früh Spaß am Lernen haben, möchten andere erst in ihrer neuen Umgebung ankommen.

Beobachte deinen Hund. Wenn du feststellst, dass der Welpe Lust darauf hat, neue Dinge zu erlernen, kannst du auch mit den Grundkommandos schon früher beginnen. Übertreibe es aber nicht und halte die Lerneinheiten kurz. Wenige Minuten am Stück reichen völlig aus.

 

Die größten Fehler im Welpentraining

Möchtest du, dass das Welpentraining gelingt, so solltest du einige Fehlerquellen vermeiden:

  • Zu hohe oder zu niedrige Erwartungen: Passe deine Erwartungshaltung an deinen Hund an. Du kannst weder erwarten, dass er in den ersten Lebenswochen bereits alle Kommandos perfekt erlernt, noch solltest du in dieser Zeit zu nachlässig sein oder gar gänzlich auf das Training verzichten. Finde einen Mittelweg, der deinem Welpen gerecht wird!
  • Sprache des Hundes nicht sprechen: Wenn du ein guter Lehrer sein möchtest, musst du auch die Sprache deines Schülers – also deines Welpen – sprechen. Befasse dich daher am besten schon vor dem Einzug des Welpen mit der Sprache der Hunde, um optimal vorbereitet zu sein.
  • Falsche Verknüpfungen setzen: Manche Dinge mögen bei der Erziehung zunächst praktisch erscheinen, stellen sich im Laufe des Hundelebens aber als Fehlentscheidungen heraus – zum Beispiel das Antrainieren einer Pipimatte statt Training zur Stubenreinheit. Auch bei der Spielsucht solltest du vorsichtig sein. Davon spricht man, wenn du mit deinem Welpen regelmäßig zu unkontrolliertem Welpenspiel gehst und dein Hund so in eine Art Sucht verfällt. Welpen sollten spielen, aber sie sollten genauso lernen, dass es auch Hunde gibt, die nicht mit ihm spielen möchten und sich daraufhin zurücknehmen können.
  • Zu emotional sein: Gehe mit Freude und einem Plan an das Welpentraining heran. Bist du bei der Welpenerziehung zu emotional, kann das kontraproduktiv sein – und die Trainingserfolge stagnieren. Tausche Ehrgeiz gegen Spaß und ihr werdet die besten Erfolge haben.
  • Ausschließlich materielle Hilfsmittel statt soziale Mechanismen nutzen: Belohnst du deinen Hund nach jedem ausgeführten Kommando mit einem Leckerchen, so wird er dies auch langfristig erwarten – und andernfalls erlerntes nicht mehr anwenden wollen. Setze daher von Anfang an auf soziale Mechanismen und eine ehrliche Beziehung zu deinem Hund. Das bedeutet nicht, dass man seinen Hund nicht auch mit Futter belohnen darf. Die Basis ist aber immer eine gute Beziehung!

 

 

 

Weitere wichtige Aspekte des Welpentrainings

Sozialisation und Habituation sollte der Welpe im besten Fall schon beim Züchter ein Stück weit erlernt haben – Manche Welpen aus dem Tierschutz haben hier dagegen häufiger Defizite, die es aufzuarbeiten gilt. Das kann man aber nicht pauschalisieren.

Ältere Straßenhunde beispielsweise, sind meist sehr gut an ihre Umgebung gewöhnt und zeigen ein hervorragendes Sozialverhalten.

Frustrationstoleranz und Impulskontrolle sind bei Welpen nicht einfach vorhanden, sondern müssen erlernt werden. Das geschieht auch im täglichen Umgang mit dir als Bezugsperson. Immer wieder gibt es Situationen, in denen der Welpe seinen Willen nicht bekommt. Je früher er lernt, dass das völlig normal ist, desto leichter wird er im Alltag händelbar sein.

Ein wichtiger Punkt sind auch eure gemeinsamen Spaziergänge. Welpen sollten zwar in der ersten Zeit noch keine langen Wanderungen gemeinsam mit dir unternehmen, kurze Ausflüge nach draußen gehören aber dazu – und stärken eure Bindung.

Weitere Informationen zum Welpentraining findest du auch in dem Beitrag „Welpenerziehung“.

 

Häufige Fragen zum Welpentraining

 

Wann sollte ich mit dem Welpentraining beginnen?

Die Grundlagen des Welpentrainings beginnen sofort nach dem Einzug des Welpen. Das Erlernen von Kommandos beginnt etwas später, wenn ihr eine Beziehung zueinander aufgebaut habt und der Welpe sich an die neue Umgebung gewöhnt hat.

 

Wie oft sollte ich mit meinem Welpen trainieren?

Im Alltag ergeben sich immer wieder Situationen, in denen du ohnehin erzieherisch aktiv werden musst. Diese Situationen lassen sich nicht planen. Zwei bis drei kleine Übungseinheiten pro Tag reichen daher völlig aus. Es muss nicht so viel sein – mache die Einheiten von deinem Welpen abhängig. Meist reichen schon fünf bis zehn Minuten völlig aus.

 

Was muss ein Welpe als erstes lernen?

Zunächst einmal sollte ein Welpe dich als seine Bezugsperson kennen und verstehen lernen. Ihr baut eine Beziehung zueinander auf. Dazu gehören automatisch Themen wie die Beißhemmung, das gemeinsame Spiel. Unabhängig davon sollte der Welpe unmittelbar nach dem Einzug die Stubenreinheit lernen.

 

Was sind die wichtigsten Kommandos, die mein Welpe lernen muss?

Zunächst einmal sollte dein Welpe das Reagieren auf seinen eigenen Namen lernen – also auch, die Aufmerksamkeit auf dich zu richten, wenn du danach verlangst. Darauf aufbauend lernt dein Hund dann auch den Abruf.

 

Was ist der Unterschied zwischen Erziehung und Dressur?

Bei der Erziehung eines Welpen geht es vor allem um den Aufbau einer guten gemeinsamen Kommunikationsbasis, sowie das Erlernen fester Regeln im Umgang mit der belebten und unbelebten Umwelt. Bei der Dressur spricht man von Kommandos, die konditioniert und auf ein Signal hin ausgeführt werden – beispielsweise „Sitz“, wenn dein Hund sich hinsetzen soll. Die Erziehung ist die notwendige Basis, die Dressur ein spaßiges und hilfreiches Extra.

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Über Dana Thimel


Hallo, mein Name ist Dana Thimel, meine Leidenschaft für Hunde zeichnete sich bereits in jungen Jahren ab und zieht sich bis heute wie ein roter Faden sowohl durch mein berufliches, als auch mein privates Leben. Aktuell lebe ich mit meiner belgischen Schäferhündin Ava und meinem Chihuahua Keeva zusammen in NRW. Mein Wissen im Umgang mit Hunden beruht auf mehr als 10 Jahren praktischer Erfahrung im Hundetraining. Zudem habe ich 2016 mein Tierpsychologiestudium mit dem Schwerpunkt Hund, sowie 2019 den IHK Lehrgang zum Hundeerzieher und Verhaltensberater abgeschlossen.

Mein Fokus im Hundetraining liegt darauf, eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu schaffen und den Mensch-Hund-Teams dabei zu helfen, sich zusammen zu entwickeln, Missverständnissen keinen Raum zu geben und in erster Linie: jede Menge Spaß miteinander zu haben.

Neben den Erziehungsstunden schlägt mein Herz für die vielfältigen Möglichkeiten den Hund mit Spaß und Freude auszulasten. Dazu zählt zum einen Trickdog, aber ganz besonders Curving – eine Sportart, die ich 2017 ins Leben gerufen habe.

Dana Thimel