Hund sozialisieren: Tipps vom Hundetrainer (mit Video)

Daniel Joeres
  • zertifizierte/r Hundetrainer/in
Veröffentlicht am: 26.08.2024
Aktualisiert am: 28.08.2024

Unter der Sozialisierung eines Hundes versteht man die Gewöhnung an alles, was die lebende Umwelt ausmacht – andere Menschen, Hunde und Tiere.

In der Regel findet die Sozialisierung eines Hundes bereits im Welpenalter statt, beginnend durch das Muttertier, später durch die neuen Besitzer weitergeführt. Allerdings können auch erwachsene Hunde noch sozialisiert werden.

Worauf es bei der Sozialisierung von Hunden ankommt, warum sie so wichtig ist und wie du dabei am besten vorgehst, erklären wir dir in diesem Beitrag.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sozialisierung eines Hundes beschreibt die Gewöhnung an die belebte Umwelt – also andere Menschen, Hunde und Tiere.
  • Sie beginnt schon im Welpenalter – ab dem Zeitpunkt der Geburt. Zunächst übernimmt vor allem das Muttertier die Sozialisierung ihrer Welpen. Recht schnell beschäftigen die Welpen sich dann mit ihren Geschwistern und anderen Tieren aus dem Haushalt.
  • Bereits vor dem Auszug in ihr neues Zuhause lernen die Welpen idealerweise verschiedene Besucher kennen, darunter Menschen unterschiedlichen Geschlechts und Alters.
  • Nach dem Umzug zum neuen Besitzer – häufig im Alter von acht Wochen – kümmert dieser sich um die Sozialisierung des Hundes.
  • Dafür ist die Begegnung mit Menschen und Tieren allen Alters, Geschlechts und Aussehens notwendig.
  • Abgeschlossen ist die Sozialisierung von Welpen ungefähr in der 14. Lebenswoche – aber auch erwachsene Hunde können nachträglich noch sozialisiert werden, auch wenn es schwieriger ist.

 

Was bedeutet es, einen Hund zu sozialisieren?

Unter der Sozialisierung des Hundes versteht man die Gewöhnung an die belebte Umwelt. Unter die belebte Umwelt fallen unter anderem andere Menschen und Hunde, aber natürlich auch gänzlich andere Tiere.

Die Sozialisierung beginnt bereits am Tag der Geburt des Hundes und wird in den ersten Wochen noch durch das Muttertier beeinflusst – und natürlich auch durch die Geschwister und den Vater, falls dieser bei der Familie lebt. Mit dem Auszug des Welpen und dem Einzug in ein neues Zuhause übernimmt im Anschluss der neue Besitzer die Aufgabe, den Welpen zu sozialisieren.

Für die Sozialisierung ist vor allem die Begegnung mit möglichst vielen unterschiedlichen Menschen wichtig. Dabei sollten nicht immer nur dieselben Personen für die Sozialisierung genutzt werden, sondern auch gänzlich fremde Menschen jedes Alters, Geschlechts, Verhaltens und Aussehens – beispielsweise Kinder, Rollstuhlfahrer oder Betrunkene.

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Je intensiver dein Hund lernt, dass er auch bei „seltsam aussehenden“ oder „seltsam agierenden“ Menschen gelassen bleiben kann, desto besser ist seine Sozialisierung.

Außerdem zählt auch der Kontakt zu anderen Tieren zur Sozialisierung. Bei Hunden kommt es dabei auf möglichst viele unterschiedliche Rassen an – lernt der Hund in den ersten Lebenswochen nur kleine Hunde kennen, wird er später sehr erschrocken und verwirrt sein, wenn plötzlich eine Dogge vor ihm steht. Hunde neigen tatsächlich zu „rassistischem“ Verhalten, wenn die Sozialisierung einseitig abläuft.

Zusätzlich zu unterschiedlichen Hunderassen ist auch der Kontakt zu ganz anderen Tierarten sinnvoll, also beispielsweise Katzen, Nagetiere oder Vögel. Dabei solltest du darauf achten, dass dein Hund den gegebenenfalls deutlich kleineren Tieren nichts tun kann oder er unangemessen schlechte Erfahrungen mit ihnen sammelt.

Je mehr Eindrücke dieser Art dein Hund in den ersten Lebenswochen sammelt, desto besser ist am Ende seine Sozialisierung. Abgeschlossen ist sie etwa in der 14. Lebenswoche, denn in diesen ersten Wochen ist der Welpe besonders empfänglich für neue Eindrücke.

Hinweis: Die Sozialisation wird häufig mit der Habituation verwechselt, also die Gewöhnung an die unbelebte Umwelt. Auch die Habituation findet in den ersten Lebenswochen statt, in denen es darum geht, deinen Hund an alltägliche Dinge wie verschiedene Untergründe (zum Beispiel Teppich, Gras, Asphalt, Kies…) und Geräusche (Staubsauger, Gewitter, Autos, Straßenbahn, Einkaufszentrum, …), unterschiedliche Wetterverhältnisse und alle weiteren Umweltfaktoren zu gewöhnen.

 

Grundsozialisierung in den ersten Lebenswochen – das Muttertier ist entscheidend

Die erste Sozialisierungsphase beginnt nicht erst, wenn dein Welpe bei dir einzieht, sondern bereits am Tag seiner Geburt. Zunächst erfolgt die Sozialisierung durch die Mutter, Geschwistertiere, andere im Haushalt lebende Menschen und Tiere und gegebenenfalls auch durch den Vater.

Schon hier hängt das Verhalten des Muttertiers davon ab, wie dein Hund geprägt wird: Ist sie liebevoll und fürsorglich oder eher gestresst, abweisend oder überbehütend?

Auch die Umstände beim Züchter spielen eine Rolle.

  • Leben andere Tiere im Haushalt, möglicherweise sogar Kinder?
  • Kommen regelmäßig Besucher vorbei, kennen die Welpen andere Hunde?
  • Sind erfahrene Tiere in der Gruppe, die die Welpen regulieren?

Meist fängt die Mutter früh an, ihre Welpen zu korrigieren, wenn diese sich beispielsweise unerlaubt an der Milchbar bedienen möchten.

Auf die Erfahrungen, die der Welpe in den ersten Lebenswochen sammelt, hast du als späterer Besitzer keinen Einfluss. Deshalb ist es wichtig, den Züchter sorgsam auszuwählen. Prüfe dies unbedingt, bevor du den Welpen zu dir holst!

 

Das Problem mit Vermehrern

Leider ist das Problem mit der unkontrollierten Zucht durch Vermehrer in den letzten Jahren immer größer geworden. Einem Vermehrer geht es vor allem darum, möglichst schnell möglichst viel Nachwuchs zu produzieren, um damit Gewinne zu erwirtschaften – die Tiere werden oft im Ausland gezüchtet und illegal importiert, viel zu früh von der Mutter getrennt und haben selten etwas anderes gesehen als ihre meist stark verdreckte Welpenbox.

Dadurch haben diese Welpen extrem wenig Sozialisierung mitbekommen und großen Nachholbedarf. Oftmals sind sie sehr unsicher und haben ihr Leben lang Probleme. Als verantwortungsvoller Hundebesitzer solltest du auf keinen Fall einen Vierbeiner von einem Vermehrer holen, auch wenn das Tier dir leid tut.

Mit jedem gekauften Welpen von einem Vermehrer wird das Geschäft weiter befeuert und neue Welpen werden unter schrecklichen Bedingungen produziert. Schlussendlich schränkt die mangelnde Sozialisierung zudem oft die Lebensqualität des Hundes maßgeblich ein, aber auch deine.

Sei sensibel und prüfe unbedingt, woher dein Hund kommt. Kaufe niemals einen Welpen aus einem Auto heraus oder als Kurzschlussreaktion über das Internet. Jeder Hund sollte wohl überlegt und mit Verstand nach Hause geholt werden. Ein guter Züchter oder eine gute Organisation, die Hunde vermittelt, wird auch dich mit Fragen löchern, deine Hundehalterkompetenzen und deine Lebenssituation prüfen.

Sollte das Kind schon in den Brunnen gefallen sein und du hast einen schlecht sozialisierten Welpen zuhause, ist es wichtig, eine gute Hundeschule zu besuchen, die ganz individuell auf den Hund eingeht. Manche Vermehrer-Hunde neigen zu Aggression und Wut, andere reagieren eher panisch oder apathisch. Mache die Herangehensweise bei der Sozialisierung vom Hund abhängig.

 

Ehemalige Straßenhunde

Einen Hund aus dem Tierschutz zu holen ist eine gute Sache, mitunter kann es aber auch vermehrt Arbeit bedeuten. Während Vermehrer-Hunde kaum Sozialisierung erfahren haben, ist es bei Straßenhunden meist genau andersherum: Auf der Straße hatten sie regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden, einer Vielzahl unterschiedlicher Menschen und ganz anderen Tieren.

Insbesondere Straßenhunde, die in Gruppen gelebt haben, sind mit Artgenossen daher oft gut sozialisiert, sodass du hier gar nicht so große Mühe hast.

Dafür mangelt es Straßenhunden mitunter an der westlichen Habituation und dem Vertrauen in uns Menschen. Während alltägliche Dinge wie Autos oder Lärm auf Märkten meist bekannt ist, sieht es im ruhigen Zuhause schon wieder anders aus – Staubsauger, Fernseher, Wasserkocher und alle anderen „normalen“ Alltagsgeräusche sind für Straßenhunde fremd.

Zusätzlich zu dem Vertrauensaufbau zu verschiedenen Menschen ist hier meist einiges an Nachhilfe in der Habituation nötig.

 

Wie lange dauert es, einen Hund zu sozialisieren?

Die intensivste Sozialisationsphase endet nach etwa 14 bis 16 Wochen, abhängig von der Rasse des Hundes – kleinere Hunde sind häufig etwas früher fertig, größere Rassen benötigen manchmal etwas länger. Der Lernprozess des Hundes hört allerdings nie wirklich auf. In dieser ersten Phase lernt er bloß besonders schnell und nachhaltig.

Daher sind auch die langfristige Sozialisierung und ein kontinuierliches Training wichtig, um sicherzustellen, dass der Hund in späteren Lebensphasen sozial und gut angepasst bleibt. Auch nach der 14. Lebenswoche solltest du mit deinem Hund regelmäßig in die Interaktion mit neuen Menschen und anderen Tieren gehen, um das Gelernte zu festigen und zu erweitern.

Die Sozialisierung des Hundes ist also keine temporäre Aufgabe. Sie wird im Welpenalter gelernt und begleitet deinen Hund dann über sein ganzes Leben hinweg.

 

Hund sozialisieren mit diesen Tipps

Hunde haben ebenso unterschiedliche Charaktere wie Menschen. Manche Tiere sind von Natur aus stark kommunikativ und mit guten sozialen Fähigkeiten ausgerüstet, andere benötigen hier etwas mehr Unterstützung, um sich in der Sozialisierung zurechtzufinden. Du als Hundehalter kannst aber einiges tun, um die Sozialisierung deines Hundes voranzutreiben – vor allem im Welpenalter.

 

Tipp 1: Welpenspiel

Für eine gute Sozialisierung mit Artgenossen solltest du schon in den ersten Wochen nach dem Einzug des Welpen damit beginnen, ihn kontrolliert in Kontakt mit anderen Hunden und Welpen zu bringen. Dafür bietet sich besonders die Welpengruppe an, in der die Hunde viele verschiedene Verhaltensweisen ausprobieren können und Grenzen kennenlernen.

Wichtig ist dabei vor allem das soziale Feedback: Kneift ein Welpe beim Toben zu stark zu, erhält er sofort eine entsprechende Rückmeldung von seinen Artgenossen. Auch die Körpersprache anderer Hunde wird beim Welpenspiel trainiert.

Außerdem sollten in der Welpenstunde möglichst viele verschiedene Rassen vor Ort sein, damit dein Hund von Anfang an lernt, dass seine Artgenossen ganz unterschiedlich aussehen können.

Aber Vorsicht: Eine Welpenstunde bietet nicht nur Vorteile. Reines Rennen, Spielen, Toben, Hetzen und Balgen führt bei Welpen schnell zu einem Suchtverhalten. Der Hund rastet förmlich aus, sobald er draußen einen fremden Hund sieht, weil er sofort das Spiel erwartet und seine Sucht befriedigen will. So ist eine angemessene Kommunikation kaum mehr möglich.

In einer guten Gruppe für Welpen werden daher verschiedene Arten der Kommunikation kontrolliert zugelassen und trainiert. Man darf durchaus mal toben, aber man muss auch mal streiten, mal spielen, mal flirten, mal meiden, mal miteinander prollen und sich messen, mal darf man gewinnen, mal verliert man.

Ein erfahrener Hundetrainer, der im besten Fall auch souveräne Althunde in die Gruppe einbringt, sollte die Stunde für Welpen leiten, um die Sozialisierung sicherzustellen und Suchtverhalten zu vermeiden. Niemals sollten Welpen eine Stunde lang durchgehend toben dürfen. Die Welpengruppe sollte aus mehr Elementen bestehen als das reine Spielen, Rennen und Balgen mit Artgenossen.

Worauf es bei der Welpenstunde wirklich ankommt und was du dabei unbedingt beachten solltest, erklären wir dir in unserem Video „Welpe sozialisieren: Beachte DIESE wichtigen Punkte“ genauer.

 

Tipp 2: Menschen kennenlernen

Damit dein Hund langfristig allen Menschen gegenüber freundlich und offen ist, sollte er schon im Welpenalter viele unterschiedliche Menschen kennenlernen. Viele Hundehalter vergessen dabei, dass es dabei vor allem um Menschen geht, die ganz anders aussehen als wir selbst.

Von besonderer Relevanz sind dabei Kinder: Sie sind deutlich kleiner als erwachsene Menschen und oft auch tollpatschiger und grober unterwegs. Lebt nicht ohnehin ein Kind mit dir und deinem Hund im Haushalt, solltest du deinem Hund früh den Kontakt zu Kindern ermöglichen, damit er Kinder und ihr „seltsames“ Verhalten kennenlernt.

Dabei steht natürlich der Schutz des Kindes an erster Stelle: Wenn dein Welpe sehr ungestüm ist oder noch etwas zu fest zwickt, sei immer im Kontakt dabei und erkläre deinem Welpen, dass er sich bei Kindern zurücknehmen muss.

Happy young man with a physical disability who uses wheelchair with his dog

Für die Sozialisierung deines Hundes sind aber Menschen allen Alters notwendig, die unterschiedlich aussehen und manchmal eben auch mal aus der Reihe tanzen. Es ist daher sinnvoll, dass du deinen Welpen mal zu einem Ausflug in eine Fußgängerzone oder an einen Bahnhof mitnimmst, damit er die unterschiedlichsten Arten von Menschen kennenlernen kann – Rentner, Rollstuhlfahrer, Betrunkene und Menschen mit unterschiedlichsten Hautfarben.

 

Tipp 3: Andere Tiere kennenlernen

Gerade im Welpenalter ist dein Hund noch sehr offen für alle Eindrücke – genau der richtige Zeitpunkt also, ihm auch andere Tiere vorzustellen. Abgesehen davon, dass du schon beim Spaziergang in der Natur auf viele Tiere triffst, sind hier vor allem andere Kleintiere wie Katzen, Nager oder Vögel sinnvoll, damit dein Hund positiv auf diese reagiert.

Insbesondere wenn dein Hund mit anderen Kleintieren in einem Haushalt zusammenleben muss, ist es wichtig, ihn rechtzeitig entsprechend zu sozialisieren. Sofern es sich um deutlich kleinere Tiere handelt, die deinem Hund wenig entgegenzusetzen haben, solltest du deinen Welpen aber auch von Anfang an im Umgang regulieren und die Kleintiere schützen.

 

Fehlende Sozialisierung bei erwachsenem Hund nachholen

Grundsätzlich ist es möglich, einen erwachsenen Hund noch zu sozialisieren – es ist aber meist auch deutlich schwieriger und zeitaufwändiger als bei einem Welpen. Hier braucht es viel Geduld, Konsequenz und positive Verstärkung, um den Umgang mit neuen Situationen, Menschen oder Tieren zu erlernen.

Die Sozialisierung des Hundes lässt sich ein wenig mit einem Werkzeugkoffer bei Menschen vergleichen. Wenn du vor einem Problem stehst und einen gut gefüllten Werkzeugkoffer hast, kannst du viele Probleme selbst lösen. Je weniger Werkzeuge dir zur Verfügung stehen, desto schwieriger wird es.

Ein schlecht sozialisierter Hund hat auch nur wenige Werkzeuge in der sozialen Interaktion zur Verfügung. Daher ist es wichtig, dass du ihm mit gezieltem Training neue Werkzeuge vermittelst.

 

Gezielte Übungsgruppen für schlecht sozialisierte Hunde

Besonders schwierig ist es, eine mangelnde Sozialisierung zu fremden Hunden auszugleichen. Das Training gestaltet sich schwierig, da sich Hundebegegnungen nicht immer kontrollieren lassen. Wenn fremde Hunde ungewollt zu deinem Hund laufen, ist der eigene Hund der Situation ausgesetzt und muss sie bewältigen, ohne dafür das entsprechende Handwerkszeug zu haben.

Vor allem für unsichere Hunde wird das schnell zu einem Problem, wenn du als Mensch gerade nicht die Möglichkeit hast, den fremden Hund sofort abzublocken.

Hier helfen gut geführte, immer wieder wechselnde Gruppen mit anderen Hunden, in denen dein Hund Strategien für das Gespräch mit fremden Hunden erlernt und ein Trainer dabei ist, der jederzeit eingreifen kann.

Je mehr solcher Strategien dein Hund zur Verfügung hat, desto sicherer ist er auch im Kontakt zu fremden Artgenossen. Bevorzugt sind eher kleine Gruppen, in denen gut sozialisierte, souveräne und verträgliche Hunde die Kontrolle übernehmen können, um deinem Hund ihre Strategien zu vermitteln.

Manchmal gibt es dafür auch spezielle Resozialisierungsgruppen, in denen erfahrene Hundetrainer die einzelnen Charaktere der Hunde berücksichtigen und die Gruppenzusammenstellung so organisieren, wie es für die Hunde vorteilhaft ist.

Mitunter ist es sinnvoll, mit souveränen Hunden gemeinsam ein Stück zu spazieren, statt sie in einen kurzen, direkten Kontakt zu deinem Hund zu lassen. So überfordert die Situation deinen Hund nicht direkt mit einer Frontalbegegnung, sondern dein Hund hat die Möglichkeit, in aller Ruhe in der Geruchsspur des fremden Hundes zu laufen und in seinem eigenen Tempo Kontakt aufzunehmen.

Mache dir dabei aber keine überschwänglichen Hoffnungen. Nicht jeder Hund legt seine Unsicherheiten und kleinen oder größeren “Macken” ab – trotz intensiver Trainingszeit und aller Bemühungen.

Man kann Hunde nicht nach Belieben formen. Auch der Charakter und die Genetik des Hundes spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie gut dein Hund das Training annehmen und sein Verhalten anpassen kann. Für alles, was sich nicht verändern lässt, heißt es: Managen, akzeptieren und die tollen Eigenschaften deines Hundes in den Vordergrund stellen.

 

Die eigene Emotion kontrollieren

Ein instabiler Hund, der schlecht sozialisiert wurde, spricht oft besonders stark auf deine eigenen Emotionen an. Im Umgang ist es daher sehr wichtig, dass du selbst ruhig bleibst und keine emotionalen Ausbrüche zulässt.

Je mehr Ruhe du ausstrahlst, desto mehr vermittelst du auch deinem Hund Gelassenheit. Das lässt sich leichter sagen, als es ist. Denn sich selbst zu beruhigen und Situationen auszuhalten, bedeutet auch Training für dich und sollte nicht unterschätzt werden.

Lerne, dir selbst zu vertrauen, dass du die Situationen hinkriegst und die Welt nicht untergeht, wenn du mal nicht passend agierst, damit du nach und nach mehr Leichtigkeit ausstrahlst.

Natürlich ist es deine Aufgabe, deinen Hund zu schützen, allerdings solltest du dabei nicht panisch oder hektisch vorgehen. Bewahre die Ruhe und kläre Angelegenheiten mit anderen Hundehaltern souverän und gelassen.

Aber auch das will geübt sein! Wenn du dich selbst hilflos fühlst, geht es dir meist nicht anders als deinem Hund. Trainiere daher nicht nur mit deinem Hund, sondern hinterfrage auch dich selbst und passe dein Verhalten gegebenenfalls an.

 

Vorsicht statt Nachsicht bei aggressivem Verhalten

Bei vielen Hunden führt mangelnde Sozialisation zu einem unsicheren, zurückhaltenden Verhalten, manche Hunde neigen aber auch zu aggressivem Verhalten. Hier ist es besonders wichtig, deinen Hund bei Hundebegegnungen mit einer lockeren Leine abzusichern, um jederzeit eingreifen zu können. Je nachdem, wie abgestuft dein Hund im Aggressionsverhalten agieren kann, ist auch ein Maulkorb notwendig.

In speziellen Resozialisierungsgruppen kannst du mit deinem Hund üben, die Aggression unter Kontrolle zu halten. Oft ist es so, dass du einen Hund, der aufgrund mangelnder Sozialisierung zu Aggressionen neigt, nicht grundlegend ändern kannst. Hier ist es wichtig, die Aggression stattdessen in sichere Bahnen zu lenken, um sie weitestgehend kontrollieren zu können.

Mit einem erfahrenen Hundetrainer an deiner Seite lassen sich hier durchaus Verbesserungen erzielen, allerdings ist es meist nicht möglich, die Aggression vollständig aus deinem Hund herauszubekommen.

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Über Daniel Joeres


Mein Name ist Daniel Joeres, ich bin 34 Jahre alt und Hunde wurden zu meiner größten Leidenschaft im Leben. Zeitlebens war ich von Wölfen und Hunden fasziniert und meine Begeisterung für das Thema wuchs mit zunehmendem Alter.

Nachdem ich mein Studium der Humanpsychologie und eine systemische Coaching Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe, beschäftigte ich mich intensiv mit der Interaktion zwischen Mensch und Hund unter psychologischen Gesichtspunkten. Schnell wurde mir klar, das sich diverse wissenschaftliche Kommunikationsmodelle auf die Interaktion zwischen Mensch und Hund übertragen lassen.

Diese Kommunikationsmodelle und vieles mehr, stelle ich Dir nun in diesem Welpentraining zur Verfügung!

Daniel Joeres