Welpenerziehung: Grundlagen und häufige Fehler

Daniel Joeres
  • zertifizierte/r Hundetrainer/in
Veröffentlicht am: 19.01.2024
Aktualisiert am: 10.07.2024

Einen Welpen zu erziehen, bringt einen schon mal an seine Grenzen. Macht man zu Beginn sehr viele Fehler, wird es schnell sehr anstrengend für alle Beteiligten.

Daher gibt es bei der Welpenerziehung einiges zu beachten. Wir begleiten dich auf diesem Weg – von der Vorbereitung auf den Einzug, bis hin zu der Zeit, in der aus deinem Welpen ein Junghund wird.

Worauf du in den ersten Wochen mit deinem Welpen achten solltest und wie du bei der Welpenerziehung vorgehst, erfährst du hier!

 

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Wenn der Welpe bei dir einzieht, beginnt schon am ersten Tag die Welpenerziehung.
  • Je enger eure Beziehung zueinander wird, desto leichter wird dir die Erziehung
  • Stelle schon vor dem Einzug des Welpen Regeln auf, die dir wichtig sind.
  • Die Welpenerziehung sollte durch positive Bestärkung gelingen – mit Leckerchen und sozialer Belohnung gleichermaßen. Gleichzeitig sind auch immer wieder faire Korrekturen wichtig, damit dein Welpe seine Grenzen lernt.
  • Unfaire oder unangemessene Korrekturen haben in der Welpenerziehung nichts zu suchen.

 

Die wichtigsten Grundlagen der Welpenerziehung

Die Welpenerziehung beginnt in dem Moment, in dem der Welpe bei dir einzieht. Vielleicht hast du das Bedürfnis, den neuen Vierbeiner erst noch ein paar Tage ankommen zu lassen – allerdings beginnt die Erziehung schon damit, dass:

  • dein Welpe lernt, was er darf und was er nicht darf
  • die Stubenreinheit erlernt
  • seinen Namen positiv verknüpft
  • und vor allem: dass er eine Beziehung zu dir aufbaut.

Erziehung bedeutet also eher weniger, dass du deinem Welpen Grundkommandos beibringst, sondern das geregelte Miteinander im Alltag.

Eine wichtige Grundlage der Welpenerziehung ist daher, dass du gemeinsam mit deiner Familie schon die Grundregeln festlegst.

  • Darf der Welpe auf das Sofa oder möchtet ihr das langfristig nicht?
  • Darf der Welpe aufs Bett?
  • Wo soll der Schlafplatz des Welpen sein?
  • Darf er am Tisch betteln?
  • Den Besuch überschwänglich begrüßen?
  • Oder soll er sich in solchen Situationen zurücknehmen?

Mache dir über all diese Dinge Gedanken, denn es ist nur fair, deinen Welpen von Anfang an wohlwollend an diese Grenzen heranzuführen.

Es ist für den Hund nicht nachvollziehbar, wenn er heute auf die Couch darf und am nächsten Abend dafür Ärger bekommt. Du sparst dir viel Arbeit, wenn du diese Entscheidungen von Anfang an triffst und dabei bleibst.

 

Voraussetzungen für die Welpenerziehung

Damit die Welpenerziehung gelingt, muss dein Hund geistig und körperlich dazu im Stande sein, lernen zu können. In der Regel ist das der Fall, denn Welpen sollten frühestens im Alter von acht Wochen bei dir einziehen – doch manche Tiere brauchen einfach etwas länger.

Sei daher in der Anfangszeit sehr geduldig und bleibe am Ball, auch wenn es mal nicht funktioniert. Hinterfrage dich dabei immer wieder selbst.

Auch die Umgebung spielt eine wichtige Rolle. In der ersten Zeit ist die große, neue Welt für deinen Welpen noch außerordentlich spannend und aufregend.

Möchtest du deinen Welpen aktiv trainieren, achte also erst einmal auf eine reizarme Umgebung, in der sich dein Welpe sicher fühlt.

Jede Ablenkung könnte dazu führen, dass dein Welpe sich nur schlecht auf dich konzentrieren kann. Mit zunehmendem Alter und Trainingsstand, wird seine Konzentrationsspanne immer besser.

Beachte, dass der Erfolg der Welpenerziehung nicht nur von deinem Hund abhängt, sondern in erster Linie von dir!

Nur wenn du weißt, was du deinem Welpen vermitteln möchtest und dir bewusst ist, wie Hunde lernen, kann die Hundeerziehung auch wirklich gelingen.

Achte außerdem darauf, den Schwierigkeitsgrad der Übungen an das Alter des Welpen anzupassen. Die Devise lautet: Fordern, aber nicht überfordern.

 

Die Bedeutung von der Beziehung zwischen Mensch und Hund

In der Welpenerziehung spielt die Beziehung zwischen dir und deinem Welpen eine maßgebliche Rolle. Damit dein Welpe auf dich hört, musst du eine gelassene Souveränität ausstrahlen und für deinen Hund zum „Fels in der Brandung“ werden.

Wenn dein Welpe weiß, dass er sich auf dich und deine Führung verlassen kann, wird er dir auch folgen. Hunde merken jedoch ebenfalls sehr schnell, wenn wir zwar souverän tun, uns aber selbst nicht glauben.

Deswegen kann es durchaus sinnvoll sein, nicht nur deinen Welpen zu trainieren, sondern auch an deiner Ausstrahlung und deinem Selbstvertrauen zu arbeiten.

Du wirst schnell sehen, dass die Beziehung zwischen dir und deinem Welpen für ein erfolgreiches Welpentraining maßgeblich ist. Dafür muss aber zunächst eine gute Beziehung zwischen dir und deinem Hund entstehen!

Wenn dein Welpe eine gute Beziehung zu dir hat, dann ist ihm daran gelegen, dass zwischen euch alles in Ordnung ist. Deine Meinung wird ihm wichtig und dementsprechend wird er sich gerne und viel an dir orientieren und zudem eine Korrektur von dir auch sehr sensibel und fein wahrnehmen – und schlussendlich schnell annehmen.

Ihr habt somit beide ein Interesse daran, dass ihr im Alltag gemeinsam gut und harmonisch zurechtkommt.

Doch eine gute Beziehung entsteht nicht automatisch ab dem Moment, in dem der Welpe bei dir einzieht. Vertrauen muss aufgebaut und eine gute Beziehung geschaffen werden – durch gemeinsames Zusammensein, Zuverlässigkeit sowie Spiel, Spaß, erwünschten Körperkontakt und eine gemeinsame Kommunikationsbasis.

Unmittelbar nach dem Einzug ist es wichtig, deinen Welpen gut zu beobachten. Lass den kleinen Vierbeiner noch nicht allein! Er ist es gewöhnt, den ganzen Tag über von seiner Mutter und seinen Geschwistern umgeben zu sein, zudem kann er alleine sehr viel Quatsch anstellen.

Behalte ihn daher immer im Auge, ohne dich rund um die Uhr aktiv mit ihm zu beschäftigen. Während der Ruhezeiten kann das Kontaktliegen eine gute Möglichkeit sein, die Beziehung zu intensivieren.

Welpen aus schwierigeren Bedingungen, zum Beispiel aus dem Tierheim oder dem Ausland, haben manchmal noch etwas mehr Ängste als „behutsam aufgewachsene“ Hunde und mussten in der Vergangenheit schon negative Erfahrungen sammeln.

Hier gilt es, deinem Welpen ausreichend Sicherheit zu bieten, damit er sich bei dir geborgen fühlt und aus dieser Sicherheit heraus die Welt entdecken kann.

Dränge dich deinem Welpen aber nicht ständig auf. Das kann unsere Hunde schnell nerven und überfordern. Gib ihm Zeit, um anzukommen, sich viele Stunden am Tag auszuruhen und lass ihn sich auch mal selbst beschäftigen. Jeder von euch braucht auch mal Zeit für sich.

 

So lernen Welpen

Welpen sind aufgrund ihres jungen Alters besonders offen für neue Lernerfahrungen – und damit ist jetzt genau der richtige Moment, um mit dem Welpentraining zu starten! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Training zu gestalten:

  • Motivieren durch Nachahmung: Wenn sich dein Welpe beispielsweise vor einem Gegenstand fürchtet, kannst du mit genau diesem Gegenstand spielen, damit dein Welpe erkennt, dass hier keine Gefahr droht. So festigst du seine Sicherheit im Alltag und sein Vertrauen zu dir.
  • Training durch soziale Interaktion: Führt der Welpe eines deiner Kommandos aus oder folgt deinen Anweisungen, so kann er dafür mit gemeinsamen Spielzeiten oder Kuscheleinheiten belohnt werden – und das ist oft schon Motivation genug, um auf dich zu hören. Soziale Interaktion ist eines der wichtigsten Elemente für Welpen. Dennoch sollte gemeinsame Zeit nie ausschließlich von Lernerfolgen abhängig sein!
  • Training durch Vorbilder: Auch andere Hunde sind an der Erziehung des Welpen beteiligt. Achte daher darauf, dass du regelmäßig den Kontakt zu anderen Hunden suchst. Dabei sollte es sich nicht nur um Welpen handeln, sondern auch um souveräne erwachsene Vierbeiner, die deinem Welpen auch mal Grenzen aufzeigen.
  • Training durch Locken: Futter und Leckerchen sind verführerisch und damit perfekt für die ersten Konditionierungen Durch Locken kannst du deinen Welpen dazu bewegen, Tricks wie Sitz oder Platz zu erlernen.

Um herauszufinden, wie dein Welpe am besten lernt, kannst du einige Tage nach dem Einzug des Welpen ein sogenanntes „Motivationsranking“ erstellen.

Teste dafür, wie sehr dein Welpe auf die unterschiedlichen Belohnungsmöglichkeiten reagiert – manche Welpen lassen sich durch Futter am besten motivieren, andere durch gemeinsames Spiel oder Kuscheleinheiten. Finde heraus, was deinem Welpen am wichtigsten ist und nutze dieses Wissen während des Trainings.

Weitere Punkte, die beim Lernen des Welpen eine Rolle spielen
  • Das richtige Timing: Um Hunden etwas neu beizubringen, brauchst du nicht nur eine hohe Motivation und einen guten Trainingsplan, du musst auch das optimale Timing beachten. Zwischen dem richtigen Verhalten und der Belohnung sollten nicht mehr als 0,5 bis 1 Sekunde liegen. Das ist eine verdammt kurze Zeitspanne. Brauchst du länger, besteht die Gefahr, dass dein Welpe die Belohnung nicht mehr mit dem richtigen Verhalten verknüpfen kann. Das ist zwar oft nicht problematisch, bringt euch aber keinen Lernerfolg oder sogar eine Fehlverknüpfung. Sei daher immer exakt im Timing. Ein Clicker kann das Training erleichtern.
  • Aufmerksamkeitsspanne: Dein Welpe kann sich noch nicht lange konzentrieren – und dementsprechend bringen auch lange Lerneinheiten nicht viel. Sie würden deinen Welpen nur überfordern. Achte stattdessen darauf, kurze und dafür häufigere Einheiten einzuplanen, damit die Welpenerziehung gelingt. Plane viele Pausen und Erholungsphasen ein.
  • Belohnung vs. Bestrafung: Auch in der Beziehung zwischen Mensch und Hund kommt es zu Reibereien. Grundsätzlich gehören Korrekturen zum Training genauso dazu, wie Belohnungen – allerdings solltest du hier sehr sensibel vorgehen und das richtige Maß treffen. Bedenke, dass eine Korrektur nichts mit Gewalt oder Unterdrückung zu tun hat, auch wenn der Begriff erst einmal abschreckend klingt. Faire Korrekturen mit der richtigen Intensität und dem optimalen Timing sorgen ebenso für ein harmonisches Miteinander, wie gemeinsame Spieleinheiten, Kontaktliegen und andere schöne Momente.
  • Klare Signale: Nutze immer die gleichen Betonungen, Handzeichen und Bewegungen, um dich für deinen Hund verständlich auszudrücken. Das macht das Lernen für ihn leichter.

Weitere Informationen dazu, wie Welpen lernen und was du dabei beachten solltest, erhältst du in diesen YouTube-Videos:

 

Dem Welpen Grenzen setzen

Von Anfang an sollte dein Welpe lernen, was er darf und was er nicht darf. Das gilt nicht nur für das generelle Verhalten in eurem Zuhause, sondern auch für das Verhalten im Umgang mit Menschen, Kindern und anderen Tieren.

Zu den Grundlagen gehört daher das Setzen von Grenzen. Deinem Welpen muss klar sein, was er darf und was nicht – Anspringen, Betteln, Beißen und Gegenstände anknabbern (Spielzeug und Kauartikel ausgeschlossen) sind meist nicht erwünscht!

Dennoch ist jedes Mensch-Hund-Team anders und du darfst deine eigenen Regeln aufstellen, solange andere Menschen oder Tiere dadurch nicht belästigt werden.

Auch die Beißhemmung sollte dein Welpe früh erlernen. Wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du in unserem Artikel „ “.

Achtung: Verbote erlernt dein Welpe ab dem ersten Tag
Bist du am Anfang nachlässig, ist es später umso schwerer, deinem Welpen beizubringen, was er darf und was nicht. Aufgestellte Regeln sollten verbindlich eingehalten und auch durch dich jederzeit durchgesetzt werden. Sonst verwirrst du deinen Welpen.

Weitere Informationen dazu, wie du deinem Welpen Grenzen setzt, findest du in diesem YouTube-Video:

 

Die Grundlagen im Welpentraining

Das Welpentraining beginnt beim Einzug deines Hundes. Dein Welpe kann von Anfang an mit kurzen Lerneinheiten trainiert werden und lernen, was er darf und was er nicht darf – das geschieht ganz automatisch durch verschiedene Alltagssituationen, die euch begegnen. Spaßige Konditionierungen kannst du natürlich zusätzlich einbauen, wenn ihr beide Freude daran habt.

Die Länge der Trainingszeit solltest du natürlich an deinen Welpen anpassen. Manche Hunde lernen gern, andere lassen sich schnell ablenken. Achte darauf, wie dein Welpe am besten lernt und richte dich danach.

Dabei kommt es auch auf die Abwechslung an. Im Welpentraining sollte ein kontinuierlicher Wechsel zwischen gestellten Trainings und Trainings in Alltagssituationen stattfinden. Kurze und erfolgreiche Trainingseinheiten sind für deinen Welpen besser als lange Übungen, in denen er dauerhaft konzentriert bleiben muss.

Diese alltäglichen Trainings kannst du dann gut mit gestellten Übungen wie „Sitz“ und „Bleib“ kombinieren.

 

Regeln bei der Welpenerziehung

Damit das Training mit deinem Welpen gelingt, beachte folgende Regeln der Welpenerziehung:

  • Passende Lernumgebung: Eine reizarme, ablenkungsarme Umgebung, in der sich dein Welpe sicher fühlt, ist am besten für das Welpentraining geeignet. Mit zunehmendem Lernfortschritt kannst du die Ablenkung steigern.
  • Passender Schwierigkeitsgrad: Bringe deinem Welpen nicht am ersten Tag die wildesten Kunststücke bei, sondern passe den Schwierigkeitsgrad der Übungen an den Lernstand deines Welpen an. Erst die Grundlagen, dann die spaßigen Tricks.
  • Passende Dauer: Dein Welpe kann sich noch nicht für mehrere Stunden konzentrieren. Setze auf kurze und kompakte Lerneinheiten, die mit einem Erfolg enden, statt auf lange und ausdauernde Trainings.
  • Stimmung beim Training: Du solltest nicht mit deinem Welpen trainieren, wenn du gerade schlechte Laune hast. Diese wird sich negativ auf die Trainingserfolge auswirken.
  • Motivationshilfe: Nutze die passende Motivationsquelle für den richtigen Moment. Nutze dafür das oben erwähnte Motivationsranking, um deinen Welpen bei der Erziehung zu belohnen. Er kommt freudig zu dir gerannt? Dann lobe ihn sozial über ein gemeinsames Spiel. Er lernt gerade das Signal Sitz? Dann kannst du Futter wunderbar für einen kleinschrittigen Aufbau nutzen.
  • Grundbedürfnisse gestillt: Dein Hund kann sich nur dann auf das Training konzentrieren, wenn seine Grundbedürfnisse gestillt sind. Er sollte also nicht furchtbar hungrig und nicht müde sein und keine anderen starken Bedürfnisse haben, wenn ihr ins Training startet.
  • Welpe ist gesund: Auch körperlich muss dein Hund zum Welpentraining in der Lage sein. Geht es ihm nicht gut, verschiebe das Training auf später.

 

Struktur bei der Erziehung von Welpen

Es gibt keinen klassischen Ablauf, in dem das Welpentraining gelingt. Eine wichtige Voraussetzung für erzieherische Erfolge ist jedoch, dass du in deinen Entscheidungen zuverlässig bleibst und dich individuell an den Trainingsstand deines Welpen anpasst. Bleibe bei den Regeln, die du aufgestellt hast. Inkonsequenz sorgt nur dafür, dass dein Welpe keine Ahnung hat, was du eigentlich von ihm möchtest.

Ansonsten benötigst du keine Struktur für die Welpenerziehung, die du penibel einhalten musst. Daher gibt es eher einen groben Wochenplan, an dem du dich orientieren kannst.

Wie lange dein Welpe braucht, um ein Kommando fest zu erlernen, lässt sich ebenfalls nicht voraussagen – jeder Hund ist einzigartig.

Dennoch kannst du dich in den ersten Wochen darauf konzentrieren, eine gute Beziehung zu deinem Welpen aufzubauen und eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu schaffen.

Lustige Tricks und Kunststücke, wozu auch Sitz und Platz gehören, kannst du immer wieder zwischendurch einbauen, wenn ihr daran Freude habt. Es ist aber kein MUSS für eine gute Erziehung.

 

Was muss mein Welpe als erstes lernen?

Beginne mit den Grundlagen, auf denen jede weitere Welpenerziehung aufbaut. Fokussiere dich in den ersten Wochen darauf, zunächst ein Vertrauensverhältnis zum Welpen aufzubauen.

Im Verlauf der ersten Woche sollte dein Welpe bereits einige wichtige Lernerfahrungen machen:

  • Namenstraining: Bringe deinem Welpen seinen Namen bei.
  • Stubenreinheit: Schon am ersten Tag nach dem Einzug des Welpen beginnst du damit, ihm die Stubenreinheit beizubringen. Dazu genügt es schon, wenn du mit deinem Welpen regelmäßig zum Lösen nach draußen gehst und ihn unterbrichst, wenn er drinnen sein Geschäft verrichten möchte.
  • Beißhemmung: Dein Welpe erkundet die Welt mit seinen Zähnen. Bringe ihm daher frühzeitig die Beißhemmung bei.
  • Orientierung am Menschen: Dein Welpe bringt einen natürlichen Folgetrieb mit sich, den du wunderbar für die Orientierung an dir nutzen kannst. Wechsle auf euren Spaziergängen kommentarlos die Richtung oder verstecke dich mal hinter einem Baum. Dein Welpe wird schnell lernen, dich nicht einfach aus den Augen zu lassen. Aber Achtung: Lasse auch du deinen Welpen dabei nicht aus den Augen.

 

Wochenplan zur Welpenerziehung

Es gibt keinen festen Wochenplan, der für dich festlegt, wann du welches Kommando trainieren solltest. Während einige Dinge über die gesamten ersten Wochen oder sogar Monate hinweg trainiert werden – beispielsweise die Stubenreinheit oder die Beißhemmung – gelingen andere Kommandos ausgesprochen schnell.

Allerdings ist jeder Welpe individuell, sodass sich hier kein fester Zeitplan nennen lässt. Bei manchen Welpen gelingen alle Übungen zügig, andere brauchen etwas länger. Das ist aber kein Grund zur Sorge!

Wichtig ist, dass du am Ball bleibst und dich auch selbst hinterfragst, wenn es mit einem Training nicht so recht funktionieren möchte. Versteht dein Welpe wirklich, was du von ihm möchtest?

Wenn du dich etwas detaillierter zum Welpentraining informieren willst, findest du alle wichtigen Informationen dazu in unserem Beitrag „ “.

 

Welpe erziehen mit diesen Übungen

In der Welpenerziehung spielen verschiedenste Übungen eine wichtige Rolle. Einige dienen als Grundlage für die weitere Welpenerziehung, andere stellen sicher, dass du deinen Hund in jedem Moment gut kontrollieren kannst – auch auf Abstand.

Wieder andere beziehen sich auf allgemeine Regeln im Alltag, an denen sich dein Hund in Zukunft orientieren wird. Im Folgenden gehen wir genauer darauf ein, welche Übungen für die Erziehung deines Welpen besonders wichtig sind.

 

Welpe seinen Namen beibringen

Eines der ersten Dinge, die dein Welpe lernen muss, ist sein Name. Verwechsle das Namenstraining aber nicht mit dem Abruf des Hundes! Ziel des Namenstrainings ist es, dass dein Welpe seine Aufmerksamkeit auf dich richtet, wenn du seinen Namen sagst.

Das gelingt recht einfach, indem du deinen Welpen belohnst, sobald du seinen Namen gesagt hast und den Namen so mit etwas Positivem verknüpfst. Sobald dein Hund das Training verstanden hat, kannst du ihn Schritt für Schritt in immer schwierigeren Situationen ansprechen.

Welche Belohnung hier am besten geeignet ist, hängt davon ab, wodurch sich dein Welpe motivieren lässt. Es kann sich also beispielsweise um Leckerchen handeln, aber auch um gemeinsames Spielen oder reine soziale Zuwendung.

Weitere Informationen dazu, wie du deinem Welpen seinen Namen beibringst, erhältst du in unserem Beitrag „ “.

 

Abruf des Welpen

Langfristig ist dein Ziel, dass dein Welpe zu dir kommt, wenn du ihn rufst. Dafür trainiert ihr gemeinsam ein Abrufsignal, durch das dein Welpe sofort und freudig zu dir kommt.

In diesem YouTube-Video erläutern wir dir Abrufsignale genauer und gehen auch darauf ein, welches Signal sich eignet und wie du es deinem Welpen am besten beibringst:

 

Welpe „Decke“ beibringen

Dieses Kommando ist dafür geeignet, deinem Welpen beizubringen, dass er auf seine Decke gehen soll. Es handelt sich jedoch um zwei verschiedene Übungen, wenn du auch möchtest, dass dein Welpe auf der Decke bleibt.

Wir unterscheiden hier also zwischen dem Kommando „Decke“, bei dem dein Hund lediglich auf den Platz geht und dem Verweilen auf der Decke.

So gehst du vor, wenn du deinem Welpen „Decke“ beibringen möchtest:

  1. Locke deinen Hund mit Leckerchen mehrmals auf die Decke und belohne ihn sofort, wenn er sich mit allen Pfoten deutlich auf der Decke befindet. Sage sofort „Decke“, wenn dein Hund mit allen Pfoten auf der Decke steht.
  2. Wenn dein Hund dies beherrscht, halte ihn kurz vor der Decke fest, werfe ein Leckerchen mittig auf die Decke und gib ihm dann ein Freigabe-Signal, sodass er zum Leckerchen laufen kann. Zeige dabei mit der anderen Hand deutlich auf die Decke und gib ihm das Signal „Decke“.
  3. Ist auch dieser Schritt erfolgreich, tu nur so, als ob du ein Leckerchen werfen würdest. Wiederhole dann die Übung, gib deinem Hund das Signal „Decke“ und belohne ihn, wenn er mit allen Pfoten auf der Decke steht.
  4. Im letzten Schritt lässt du deinen Hund selbst denken. Gib ihm nur das Kommando – werfe kein Leckerchen mehr und täusche dies auch nicht an. Strecke nur deutlich die Hand aus und gib ihm das Kommando „Decke“. Stelle dich dabei schon nah an die Decke heran. Im besten Fall geht dein Hund nun selbst auf die Decke und du kannst ihn belohnen. Gelingt das innerhalb von einer Minute nicht, wiederholst du die ersten Schritte.
  5. Entferne dich bei der Übung immer weiter von der Decke, ehe du das Signal gibst. Wenn dein Hund bis zur Decke läuft, nachdem du ihm das Signal gegeben hast, war das Training erfolgreich.

Arbeite beim Deckentraining gleichzeitig mit Wortsignal und Handsignal. Achte darauf, eine Überschattung zu vermeiden. Sage erst das Wort „Decke“ und lass dann umgehend die Handgeste folgen. So versteht dein Hund, was du von ihm möchtest.

Möchtest du, dass dein Hund auf der Decke bleibt, findest du in diesem YouTube-Video eine Anleitung, wie du deinem Hund Bleiben beibringst:

 

Was tun, wenn der Welpe eine Übung nicht versteht?

In den meisten Fällen liegt es an uns Menschen, wenn ein Welpe die Übungen nicht versteht, die man ihm beibringen möchte. Reflektiere dich daher selbst:

  • Warst du vielleicht zu schnell, wolltest du zu viel von deinem Hund?
  • Hast du den Welpen möglicherweise überfordert?
  • Ist der Welpe wirklich schon in der Lage dazu, zu verstehen, was du von ihm möchtest?

Auch die gewählte Belohnung spielt eine Rolle. Bei einem Hund, der wenig futter-affin ist, sind Leckerchen möglicherweise nicht die beste Belohnungsmethode.

Hast du stattdessen versucht, deinen Hund mit sozialer Interaktion oder einem gemeinsamen Zergelspiel zu belohnen? Natürlich gilt das auch andersherum: Frisst dein Welpe gerne, sind Leckerchen meist die bessere Wahl für die Trainingseinheiten.

Hinterfrage auch die Übungen selbst. Bist du sowohl in puncto Körpersprache als auch beim akustischen Signal klar genug? Nur wenn dein Welpe wirklich versteht, was du von ihm möchtest, kann das Training auch gelingen.

 

Weitere wichtige Aspekte bei der Welpenerziehung

Beachte bei der Welpenerziehung, dass du dich am aktuellen Stand deines Welpen orientierst:

  • Fordere und fördere deinen Welpen, aber überfordere ihn nicht.
  • Beobachte deinen Welpen. Was kann er schon gut, was beherrscht er noch nicht? Ist er schon dazu im Stande, alles zu erlernen, was du von ihm erwartest?
  • Plane ausreichend Ruhephasen ein. Diese sind in den ersten Wochen und Monaten wichtiger als die Aktivitätsphasen. Dein Welpe braucht noch viel Schlaf, um all die Erlebnisse zu verarbeiten!
  • Richte deinem Welpen einen Rückzugsort ein, der nur ihm selbst gehört. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Kinder im Haushalt leben. Bringe deinen Kindern bei, dass der Welpe an diesem Platz nicht gestört werden darf.
  • In den ersten 2 bis 3 Tagen sollte sich dein Welpe in Ruhe bei dir einleben dürfen. Verzichte wenn möglich auf Besucher, unabhängig davon, ob es sich um neugierige Nachbarn oder Familienmitglieder handelt. Nur wer wirklich mit euch im Haushalt lebt, sollte vor Ort sein, um deinen Welpen nicht zu überfordern.

 

Stubenreinheit

Die Stubenreinheit steht ganz oben auf eurer Prioritätenliste. Kommt der Welpe direkt vom Züchter oder aus dem Tierheim, so hat er vermutlich noch nicht gelernt, sich draußen zu lösen.

Du trainierst die Stubenreinheit bei deinem Welpen ganz einfach, indem du regelmäßig mit ihm nach draußen gehst. Zieht der Welpe im Alter von 8 Wochen bei dir ein, solltest du circa alle 2 Stunden mit ihm nach draußen gehen, damit er die Möglichkeit hat, sich zu lösen.

Detailliert gehen wir in unserem Beitrag „Welpe stubenrein bekommen“ darauf ein, wie du die Stubenreinheit trainierst. Dort erfährst du auch, wie du nachts vorgehen solltest, wenn dein Welpe sich lösen muss.

Wichtig: Trainiere auch in den ersten Wochen nicht mit einer Pipimatte!
Dein Welpe soll lernen, sich draußen zu lösen – Eine Pipimatte fördert genau das Gegenteil: dein Welpe lernt immer mehr, dass man sich drinnen lösen kann.

 

Beaufsichtigung

Dein Welpe darf in den ersten Wochen nicht allein bleiben. Zunächst musst du mit deinem Welpen das Alleinsein üben – und das erfordert viel Zeit und Geduld.

Nimm dir daher so lange Urlaub, wie es möglich ist. Auch wenn dein Urlaub vorbei ist, solltest du deinen Welpen nicht plötzlich für mehrere Stunden allein lassen.

Hunde sind das Alleinsein generell nicht gewöhnt. Im Familienverbund sind Mutter und Geschwister immer in erreichbarer Nähe.

Das Training zum Alleinsein stellt daher viele Hundehalter vor große Herausforderungen. Auch dafür haben wir dir einen ausführlichen Beitrag angefertigt, in dem du lernst, wie du deinem  beibringst.

Gewöhne deinen Welpen außerdem rechtzeitig an mögliche Hundesitter. Wenn du planst, ohne den Welpen in den Urlaub zu fahren, sollte der Welpe die Bezugspersonen bereits kennen, die ihn später betreuen. In den ersten Monaten mit dem Welpen bei dir solltest du aber ohnehin nicht allein in den Urlaub fahren.

 

Fellpflege und Tierarzt

Es ist wichtig, dass du deinen Welpen schon früh an die Fellpflege und mögliche Untersuchungen beim Tierarzt gewöhnst. Das kannst du ganz einfach mit einem Pflege- und Tierarzttraining zuhause durchführen.

Bringe deinem Hund bei, dass du ihn festhalten darfst und er dabei stillhalten muss. Das gelingt am besten mit ein paar Leckerchen. Halte deinen Hund dafür fest und lobe ihn dabei. Gib ihm Leckerchen, während du das Fell pflegst. Betrachte dabei auch die Zähne, wirf einen Blick in die Augen und ahme nach, was bei einer Untersuchung beim Tierarzt passiert.

Es kann sein, dass dein Hund dabei zappelt und jammert – das ist aber kein Problem. Halte ihn dennoch weiter fest. Belohne den Welpen immer dann, wenn er ruhig ist und stillhält.

Warte mit dem Loslassen, bis sich dein Welpe wieder beruhigt hat. Lässt du ihn zu früh los, lernt dein Welpe, dass sein Widerstand erfolgreich ist.

Bei der Fellpflege solltest du dich schon im Vorfeld dazu informieren, welche Anforderungen die Hunderasse deines Welpen an die Fellpflege hat. Langhaarige Hunde benötigen meist eine intensivere Fellpflege als Welpen mit kurzem Haar.

Übe ebenfalls bereits jetzt, was auf deinen Hund in der Zukunft zukommen könnte: Muss er regelmäßig zum Hundefriseur? Dann gewöhne deinen Welpen jetzt bereits in kleinen Schritten an die intensive Fellpflege.

Das gilt natürlich auch für andere gesundheitliche Aspekte: Kleine Hunde haben zum Beispiel sehr viel häufiger Zahnprobleme als große Hunde. Trainiere daher frühzeitig die regelmäßige Kontrolle der Zähne.

 

Der Schlaf beim Welpen

Dein Welpe benötigt in den ersten Wochen und Monaten bei dir noch eine Menge Schlaf. Gemeinsam erkundet ihr Tag für Tag die Welt und erlebt gemeinsame Abenteuer – und all diese Eindrücke müssen in Ruhephasen verarbeitet werden.

Richte daher ausreichend Ruhephasen für deinen Hund ein, damit er sich wieder erholen kann. Auch im späteren Alter benötigt dein Hund regelmäßig Ruhepausen, um sich zu erholen.

Achte auch darauf, dass dein Welpe in den ersten Tagen bei dir nicht allein schläft. Bisher war er es gewöhnt, immer bei seiner Mutter und seinen Geschwistern zu schlafen. Allein sein ist er nicht gewöhnt!

Kontaktliegen während der Nacht bietet eine gute Grundlage für euer Vertrauensverhältnis. Lege dich daher zu deinem Welpen und schlafe bei ihm – das ist natürlich kein Muss, hilft jedoch vielen Hunden dabei, eine gute Beziehung aufzubauen. Möchtest du nicht, dass dein Welpe im Bett schläft, kannst du ihn einfach neben dem Bett schlafen lassen. Hauptsache, du bist in der Nähe.

 

Welpenspaziergänge

Körperlich ist dein Welpe in der ersten Zeit noch nicht zu weiten Spaziergängen in der Lage. Der Bewegungsapparat ist noch nicht vollständig ausgebildet, sodass eine ständige Überforderung in den ersten Lebensmonaten im schlimmsten Fall zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Gleichwohl heißt das nicht, dass du mit deinem Welpen keine längeren Gassi-Runden machen kannst. Achte dabei darauf, dass ihr regelmäßig Ruhepausen einrichtet. Setzt euch zum Beispiel auf eine Bank und beobachtet einfach etwas die Umgebung – für dich mag das unspektakulär wirken, aber dein Welpe kennt die Welt noch nicht so gut wie du.

Du kannst die Welpenspaziergänge gut mit Inhalt füllen, auch ohne weite Strecken mit dem Welpen zu laufen. Variiere dafür auch die Orte, die ihr bei euren Touren besucht – Wiesen, Felder, Wälder, Unterholz, Straßen, die Innenstadt, all das ist neu für deinen Hund.

Gestalte die Welpenspaziergänge abwechslungsreich, damit dein Welpe alles kennenlernt, und achte darauf, ihn nicht zu überfordern.

 

Sozialisierung

Die Sozialisierung unserer Hunde ist in unserer Gesellschaft sehr wichtig. Einzelne Aspekte hat er schon über seinen Züchter, seine Mutter und Geschwister erlernt, doch die Sozialisierung geht weit darüber hinaus. Dafür benötigt dein Hund Kontakt zu anderen Menschen und anderen Hunden.

Eine gute Möglichkeit ist das Spieltraining in der Welpenschule. Hier trifft dein Hund auf andere Welpen und kann so bereits die Grundlagen der Sozialisierung erfahren.

Auch das Erlernen von Grenzen gehört zur Sozialisation dazu – und das gelingt am besten im Kontakt mit souveränen erwachsenen Hunden, die deinen Welpen maßregeln können, wenn er sich ihnen gegenüber unangemessen verhält. Sorge also dafür, dass dein Welpe mit anderen Welpen und ausgewachsenen Hunden gleichermaßen in Kontakt kommt.

Leben noch andere Tiere im Haushalt, muss auch hier eine Sozialisierung erfolgen. Insbesondere bei Kleintieren wie Katzen oder Nagern ist Vorsicht geboten.

Bringe deinem Welpen früh bei, wie er sich in Anwesenheit dieser Tiere verhalten soll und gewöhne ihn daran. Idealerweise trainierst du das auch, wenn diese Tiere nicht mit im Haushalt leben. Besuche einen Zoo, einen Bauernhof oder Freunde, die andere Haustiere haben.

Mit vielen abwechslungsreichen Situationen, in denen dein Welpe auf andere Tiere und andere Menschen trifft, gelingt die Sozialisierung fast automatisch. Gestalte daher schon die Welpenzeit so, dass dein Welpe alles kennenlernt, was er kennenlernen muss – von dicht gefüllten Innenstädten mit fremden Menschen bis hin zu gemeinsamen Abenteuern mit anderen Hunden.

 

Welpe richtig beschäftigen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, deinen Welpen zu beschäftigen. In der ersten Zeit erkundet der Hund die Welt viel mit seinen Zähnen – biete daher ausreichend Kauartikel an, mit denen sich dein Welpe auch mal allein beschäftigen kann.

Gleichwohl ist auch das gemeinsame Spiel ausgesprochen wichtig, um eure Beziehung zueinander zu stärken. Besorge dir schon vor dem Einzug des Welpen Hundespielzeug, mit dem ihr auch gemeinsam spielen könnt. Natürlich ist das kein MUSS, man kann auch ganz ohne Spielzeug toll miteinander spielen. Probiere das einfach einmal aus!

Tipp: Es sollte Hundespielzeug geben, das dem Welpen ständig zur Verfügung steht und „besonderes Spielzeug“, das nur dann ausgepackt wird, wenn ihr beide miteinander spielt. So gewöhnt sich dein Welpe nicht an den Überfluss und das Spielzeug bleibt spannend.

Natürlich kannst du auch ohne Spielzeug kleine Spiele durchführen, mit denen du auch den Kopf des Welpen auslastest. Verstecke zum Beispiel kleine Leckerchen und lasse deinen Welpen sie suchen. So beschäftigt ihr euch miteinander, ohne körperlich allzu aktiv zu sein – und gleichzeitig trainierst du mit diesen Denkspielen auch die Denkfähigkeit des Hundes und seine Nase.

 

Regelmäßige Spaziergänge und Spielstunden mit anderen Hunden gehören ebenfalls zur Beschäftigung des Welpen. Achte aber auch darauf, dass genügend Ruhephasen zur Verfügung stehen.

 

Die häufigsten Fehler bei der Welpenerziehung

Wenn es mit der Welpenerziehung nicht so recht gelingt, liegt das meist am falschen Trainingsverhalten. Zu den häufigsten Fehlern bei der Welpenerziehung gehören:

  • Falsche Ausführung: Wenn du deinem Welpen etwas beibringen möchtest, bist du vielleicht nicht deutlich genug. Dein Welpe weiß nicht, was du von ihm möchtest. Eine klare Kommunikation ist daher wichtig, damit die Erziehung des Welpen gelingt.
  • Überforderung: Ist dein Welpe wirklich schon dazu in der Lage, das umzusetzen, was du von ihm erwartest? Beobachte deinen Welpen und ziehe eine Überforderung in Betracht. Vielleicht machst du gerade den dritten vor dem ersten Schritt.
  • Sprecht dieselbe Sprache: Kannst du die Sprache deines Hundes verstehen und versteht er deine? Befasse dich am besten schon vor dem Einzug des Welpen damit, wie Hunde kommunizieren, damit du deinen Welpen verstehst.
  • Emotionalität: Die Welpenerziehung sollte wohlwollend und geplant Je öfter du unangemessen emotional reagierst, desto weniger kann dich dein Hund einschätzen. Bleibe daher ruhig und fair, damit die Welpenerziehung gut gelingt. Das bedeutet nicht, dass du nicht emotional sein darfst! Eine angemessene Emotionalität in beide Richtungen ist authentisch und wichtig.
  • Regeln zu flexibel: Möchtest du deinen Welpen erziehen, so sollte schon im Vorfeld klar sein, was der Welpe darf und was nicht. Ist es für dich in Ordnung, wenn der Welpe auf der Couch schläft, für deinen Partner aber nicht, erhält der Welpe immer wieder unterschiedliche Signale und begreift nicht, was richtig und was falsch ist. Zur Welpenerziehung gehört auch, in deinen Entscheidungen klar zu sein – und es zu bleiben. Das bedeutet nicht, dass man sich nicht auch mal umentscheiden kann, wenn das dann auf Dauer ist. Viele Menschen verbieten die Couch zunächst und geben sie dann nach einigen Monaten frei. Das ist völlig in Ordnung.

 

Dinge, die dein Welpe später lernen kann

Impulskontrolle und Abbruchsignale gehören ebenfalls zu den Dingen, die dein Welpe recht früh im Alltag lernt. So sollte er nicht immer mit der Nase voran in den Futternapf springen, wenn dieser noch nicht einmal auf dem Boden steht.

Trainiere mit deinem Welpen, dass er sein Futter erst bekommt, wenn du ihn dafür freigibst. Zudem darf er nicht alles im Haus ankauen. Bei all diesen alltäglichen Situationen lernt dein Welpe bereits, dass er nicht alles darf und sich auch mal zurücknehmen muss.

 

Welpenerziehung bei unterschiedlichen Hunderassen

Wir werden im Alltag als Hundetrainier oft gefragt: Wie wirkt sich die Rasse des Hundes auf die Erziehung aus?

Natürlich spielt die Genetik eine prägende Rolle bei der Erziehung des Welpen, ebenso wie sein Charakter. Auch wenn die Vorstellung schön klingt, einen Hund durch Erziehung biegen zu können, wie es einem beliebt, sollte man sich davon frühzeitig lösen.

Ein Jagdhund wird immer ein Jagdhund bleiben, denn es liegt in seiner Genetik – und dasselbe gilt für den Charakter: Ein besonders schüchterner Hund wird sich nicht in das andere Extrem erziehen lassen.

Dennoch kann man erzieherisch an vielen Stellen einwirken und Kompromisse finden, um allen Bedürfnissen des Mensch-Hund-Teams gerecht zu werden.

Trotzdem ist es besonders wichtig, dass du dich schon vor der Anschaffung des Welpen über die Besonderheiten der Rasse oder den Charakter der Elterntiere informierst. Nur wenn die Rasse und die Eigenschaften des ausgewählten Hundes weitestgehend zu dir passen und du den Anforderungen gerecht werden kannst, die mit dieser Rasse und diesem Charakter einhergehen, ist der Welpe für dich geeignet.

Gehe bei der Wahl der Hunderasse nicht ausschließlich nach Optik oder Trend, sondern beachte unbedingt die rassetypischen Eigenschaften!

Du kannst nicht jeden Hund über die Erziehung so verändern, dass er zu dir passt. Wenn du frühzeitig weißt, was dich erwartet, ersparst du dir und deinem Hund eine Menge Frust, Ärger und Arbeit.

 

Weitere Bücher, Videos und Kurse zur Welpenerziehung

Möchtest du dich noch detaillierter mit der Welpenerziehung befassen, dann sind die DogUniversity Kurse zur Welpenerziehung für dich genau richtig.

 

Häufige Fragen zur Welpenerziehung

 

Was muss ein Welpe alles lernen?

Dein Welpe sollte frühzeitig viele Dinge wie Sozialisierung, Beißhemmung, Impulskontrolle, Stubenreinheit und seinen Namen lernen. Tricks und Kunststücke musst du deinem Hund nicht unbedingt beibringen, wenn du das nicht möchtest. Es schadet aber keinesfalls, sich spaßig miteinander zu beschäftigen und Tricks in euer Training mit einzubauen.

 

Wann fängt man mit der Welpenerziehung an?

Die Welpenerziehung beginnt an dem Tag, an dem der Welpe bei dir einzieht. Bringe deinem Hund bei, was er darf und was nicht. Setze von Anfang an klare Regeln und behalte diese bei.

 

Was muss ich tun, wenn mein Welpe beißt?

Welpen beißen häufig nicht aus einer Aggression heraus, sondern um mit ihren Zähnen die Welt zu erkunden. Mit ein paar Tricks kannst du deinem Hund klar machen, dass du das nicht möchtest. Weitere Informationen dazu erhältst du im Beitrag „Welpen das Beißen abgewöhnen“.

 

Wie lange darf ich mit meinem Welpen trainieren?

Welpen können sich noch nicht so lange konzentrieren. Kurze Übungseinheiten, die dafür häufiger stattfinden, sind besser geeignet als lange Übungsphasen. Achte außerdem darauf, dass dein Welpe ausreichend Ruhezeit zur Verfügung hat.

 

Was ist der Unterschied zwischen Erziehung und Dressur?

Bei der Erziehung eines Welpen läuft sehr viel über soziale Mechanismen ab. Regeln werden in den Alltag integriert und sind ein fester Bestandteil eures Zusammenlebens. Zudem geht es darum, wichtige Kompetenzen zu erlangen, wie Frustrationstoleranz und Impulskontrolle.

Bei der Dressur spricht man von Kommandos, die auf Befehl ausgeführt werden – beispielsweise „Sitz“, wenn dein Hund sich hinsetzen soll.

 

Was muss ein Welpe als erstes lernen?

Zunächst einmal sollte ein Welpe dich als seine Bezugsperson kennen und verstehen lernen. Ihr baut eine Beziehung zueinander auf. Unmittelbar folgt auch das Erlernen des eigenen Namens. Rasch folgen auch die Stubenreinheit, die Beißhemmung, Sozialisation und Habituation sowie Frustrationstoleranz und Impulskontrolle.

finde ich so super!

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  1. Hallo,

    ihr Buch ist ja ganz gut und schön sie schreiben viel von Beißhemmung nur wie ich das

    Welpen bei bringe steht nirgendwo jeden falls habe ich es nicht gefunden.

    MFG
    Hartwig

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Über Daniel Joeres


Mein Name ist Daniel Joeres, ich bin 34 Jahre alt und Hunde wurden zu meiner größten Leidenschaft im Leben. Zeitlebens war ich von Wölfen und Hunden fasziniert und meine Begeisterung für das Thema wuchs mit zunehmendem Alter.

Nachdem ich mein Studium der Humanpsychologie und eine systemische Coaching Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe, beschäftigte ich mich intensiv mit der Interaktion zwischen Mensch und Hund unter psychologischen Gesichtspunkten. Schnell wurde mir klar, das sich diverse wissenschaftliche Kommunikationsmodelle auf die Interaktion zwischen Mensch und Hund übertragen lassen.

Diese Kommunikationsmodelle und vieles mehr, stelle ich Dir nun in diesem Welpentraining zur Verfügung!

Daniel Joeres