Hund bellt andere Hunde an: Das hilft (mit Video)

Dana Thimel
  • zertifizierte/r Hundetrainer/in
Veröffentlicht am: 26.08.2024
Aktualisiert am: 28.08.2024

Das Bellen ist tief in deinem Hund verwurzelt – es macht einen Teil seiner Kommunikation aus. Dennoch soll dein Hund nicht wahllos andere Hunde anbellen. Mit einigen erzieherischen Maßnahmen kannst du das Bellen deines Hundes in gewisse Bahnen lenken und so für einen harmonischeren Alltag sorgen.

Warum dein Hund überhaupt bellt, welche Maßnahmen es gibt, damit dein Hund keine anderen Hunde anbellt und was du wirklich von dem Training erwarten solltest, all das erfährst du in diesem Beitrag.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn dein Hund andere Hunde anbellt, kann das viele Ursachen
  • Bei einigen Rassen sind genetische Prädispositionen vorhanden, die einem vermehrten Bellen zugrunde liegen – diese lassen sich nicht abtrainieren, sondern höchstens kontrollieren.
  • Bellt dein Hund aufgrund von Unsicherheiten oder Ängsten andere Hunde an, ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen und seine Sozialkompetenz zu steigern – gern im Zusammenspiel mit anderen, souveränen Hunden.
  • Wenn nur bestimmte Situationen dazu führen, dass dein Hund andere Hunde anbellt, kannst du diese Situationen gezielt trainieren.
  • Du selbst solltest darauf achten, dass du die Führung übernimmst und deinem Hund Grenzen setzt. Das gibt deinem Hund Sicherheit und stärkt sein Vertrauen dir gegenüber.
  • Leinenführigkeit, Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sollten geübt werden, damit dein Hund andere Hunde nicht ständig aus Frust oder Übererregung anbellt.

 

Warum bellt mein Hund andere Hunde an?

Bellen ist in den Genen vieler Hunderassen tief verwurzelt, nicht selten wurden sie gezielt auf diese Eigenschaft hin gezüchtet. Einige Hütehund-Rassen können durch das Bellen die Schafherde in Bewegung bringen, Jagdhunde dagegen nutzen das Bellen auf verschiedene Art und Weise, beispielsweise um flüchtendes oder gefundenes Wild anzuzeigen.

Wachhunde sollten Eindringlinge möglichst früh bemerken und durch Bellen sowohl den Eindringling als auch ihre Familie warnen.

Bellen war also lange Zeit eine gewünschte Eigenschaft beim Hund, passt heutzutage aber nicht mehr in den Alltag der meisten Menschen. Ob und inwieweit das Bellen abtrainiert werden kann, hängt aber nicht nur von der Genetik deines Hundes ab, sondern auch von seinem Charakter und seinen Erfahrungen. Wir werfen daher im Folgenden einen genaueren Blick darauf, was die Ursachen für das Bellen sein können.

 

Genetische Prädisposition für das Bellen

Im Rahmen der selektiven Zucht haben Menschen Hunderassen geformt, die über bestimmte Verhaltensweisen verfügen – auch das Bellen betreffend. Diese Merkmale sind genetisch verankert und können auch durch intensives Training nicht gänzlich abgestellt werden.

Auch innerhalb einer Rasse kann es erhebliche genetische Variationen geben, die das Bellen beeinflussen. Gene, die das zentrale Nervensystem, die Hormonregulation oder die sensorische Wahrnehmung beeinflussen, können auch das Bellverhalten modulieren.

Dazu zählen beispielsweise das territoriale Verhalten deines Hundes, Eigenschaften zu Schutz und Verteidigung sowie das Jagdbellen.

 

Umweltfaktoren und Erziehung, wenn dein Hund andere Hunde anbellt

Genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Frage, warum dein Hund andere Hunde anbellt. Allerdings können Umweltfaktoren und Erziehung das Bellverhalten ebenfalls stark beeinflussen.

So bellt ein Hund, der in einer eher reizarmen Umgebung lebt, tendenziell möglicherweise weniger als ein Hund, der ständig mit neuen Reizen konfrontiert wird. Zusätzlich spielen weitere Faktoren eine Rolle:

 

Angst, Unsicherheit, Überforderung

Unsicherheitsbellen kommt relativ häufig vor und zeigt sich dabei im gesamten Ausdrucksverhalten deines Hundes. Oft fürchtet sich dein Hund vor „gruseligen“ Objekten oder anderen Hunden, die er nicht richtig einschätzen kann.

Dein Hund pendelt dann vor und zurück, wufft dabei und versucht, den anderen Hund besser einschätzen zu können. Zudem kann die Rute dabei tief und schnell wedeln. Je unsicherer dein Hund ist, desto lauter und hysterischer kann das Bellen sein.

Dog and man taking part in a popular canicross race

Unsicherheit und Misstrauen führen häufig dazu, dass Hunde auch warnend bellen, sobald sich ein anderer Hund oder Mensch nähert. Dabei kann es sich um eine Mitteilung an den eigenen Menschen handeln, aber auch um eine Warnung für den fremden Hund, in der Hoffnung, dass dieser Abstand hält.

Vor allem Hunde, die nicht genug Werkzeuge der Kommunikation erlernt haben, neigen zum Bellen aufgrund von Angst, Unsicherheit und Überforderung. Wenn er nicht weiß, wie er Konflikte vermeiden kann und keine Lösungsstrategien für Konflikte hat, gerät dein Hund schnell in Stress und Erregung.

Das Bellen ist dabei nur ein Ausdruck des Stresses oder ein Versuch, andere Hunde von sich fernzuhalten. Oftmals geht das Verhalten auf fehlende Sozialisierung zurück, aber auch schlechte Erfahrungen können der Auslöser sein.

 

Aufregung und Überstimulation/Reizüberflutung

Hochenergetische und besonders reizempfängliche Hunde befinden sich im Alltag immer wieder in herausfordernden Situationen. Stress und Überforderung können zu einer Überstimulation führen, die ein hohes Erregungsniveau auslöst.

Diese Erregung stellt sich im Anschluss dadurch dar, dass dein Hund andere Hunde anbellt. Das Bellen dient hier als eine Art Ventil und hilft deinem Hund dabei, besser mit Stress umgehen zu können. Es kann aber auch einfach ein Anzeichen für die Erregung sein.

Hunde bellen manchmal auch einfach gerne, wenn sie sich freuen. Das kann im Spiel sein, aber auch bei der Begrüßung anderer Hunde. Wenn dein Hund andere Hunde anbellt, muss es sich also nicht zwangsläufig um eine dramatische Situation handeln, die es zu lösen gilt.

 

Frustration mit der Leine

Viele Hunde neigen dazu, aus Frustration an der Leine zu bellen. Sie haben gelernt, dass das Spielen mit anderen Hunden Spaß macht. Gleichzeitig haben diese Hunde meist wenig Grenzen kennengelernt.

Wenn sie dann an der Leine plötzlich nicht mit anderen Hunden spielen dürfen, versuchen sie zunächst, zum anderen Hund zu gelangen. Ist das nicht erfolgreich, wird die Erwartungshaltung „Spiel“ nicht erfüllt – es entsteht Frust. Dadurch kann es dazu kommen, dass dein Hund andere Hunde anbellt, wenn er an der Leine ist.

 

  • Der Wutanteil wird größer: Wenn der Wutanteil deines Hundes überwiegt, kann es zur Leinenaggression kommen. Dieser Frust äußert sich meist in Form von Bellen, kann aber auch in die Aggression gegenüber anderen Hunden oder sogar dir gegenüber umschwenken. Oft ist der Ton, in dem dein Hund in diesem Moment kommuniziert, eher tief und mit einem hohen Knurr-Anteil.
  • Der Traueranteil wird größer: Der Hund mit mehr Traueranteil neigt dazu zu „jammern“, hohe Quietschtöne sind keine Seltenheit.

Diese Situationen können damit einhergehen, dass dein Hund kraftvoll in die Leine springt, in Richtung des anderen Hundes. Typisch für die Leinenaggression: Ohne Leine tritt diese Form des Bellens nicht mehr auf.

 

Selbstbelohnendes Verhalten

Für viele Hunde ist das Bellen selbstbelohnend. Du könntest es als „selbst anfeuern“ deines Hundes betrachten, der sich dadurch gezielt in einen energischen Zustand bringt. Aber manche Hunde bellen auch einfach, weil es Freude bereitet. Nicht mehr und nicht weniger.

Ohne Eingreifen des Halters kann das Bellen sehr ausdauernd gezeigt werden. Oft stehen die Hunde einfach da und bellen andere Hunde an, direkt oder kaum zielgerichtet. Mitunter wird dieses Verhalten vom Hund ritualisiert, weil im Rahmen der Erziehung keine regulierenden Maßnahmen ergriffen wurden.

 

Animation/Aufforderung

Nicht immer deutet es auf Aggression oder Angst hin, wenn dein Hund andere Hunde anbellt. Viele Hunde fordern auf diese Weise andere Artgenossen zu einem gemeinsamen Spiel auf. Vor allem Hütehunde, aber natürlich auch andere Hunde, neigen dazu, in Spielpausen so lange zu bellen, bis ihr Gegenüber wieder losrennt.

 

Hund abgewöhnen, andere Hunde anzubellen: So geht’s!

Wie du deinem Hund abgewöhnen kannst, andere Hunde anzubellen, hängt ganz maßgeblich von den verschiedenen Motivationen ab. So gibt es einzelne Lösungswege für alle oben genannten Ursachen, aus denen dein Hund heraus andere Hunde anbellt.

 

Bellen abgewöhnen bei genetischer Prädisposition

Es ist sehr schwierig, deinem Hund das Anbellen anderer Hunde abzugewöhnen, wenn die Ursache in seiner genetischen Prädisposition liegt. Grundsätzlich solltest du die genetische Veranlagung deines Hundes akzeptieren – sinnvoll ist es, sich schon vor der Anschaffung mit den Charaktereigenschaften bestimmter Hunderassen auseinanderzusetzen.

Du kannst deinen Hund nicht um 180 Grad drehen und du solltest es auch nicht versuchen. Du kannst das Verhalten aber natürlich in gewisse Bahnen lenken und zum Beispiel Kompromisse finden, um das Bellen deines Hundes leicht zu steuern.

So gibt es beispielsweise beim territorialen Bellen mehrere Lösungswege:

  • Dein Hund darf durch kurzes Bellen melden, wenn Besuch kommt, aber ob der Besuch das Haus betreten darf, entscheidest am Ende du, nicht dein Hund.
  • Dein Hund darf bellen, aber wenn du ihm ein Abbruchsignal gibst, hat er damit aufzuhören.
  • Dein Hund darf zwar zunächst Bellen, muss dabei aber auf seiner Decke bleiben. Das führt bei vielen Hunden schnell zu einer Entspannung der

Du kannst durch gezieltes Training territoriales Verhalten fördern oder abmildern, je nachdem, wie viel Führung du deinem Hund überlassen möchtest. Indem mehr Führung übernommen wird, fühlt sich dein Hund weniger verantwortlich, was sich wiederum auf sein Bellverhalten auswirkt.

Ein Trainings-Beispiel bei starkem Territorial-Verhalten findetst du in folgendem Video:

 

Bellen abgewöhnen bei Angst, Unsicherheit und Überforderung

Wenn dein Hund andere Hunde anbellt und die Ursache in seiner Angst, Unsicherheit oder Überforderung zu finden ist, solltest du zunächst die Habituation und Sozialisation deines Hundes verbessern und dadurch sein Selbstbewusstsein stärken.

Mehr Tipps zum Thema Sozialisierung erhältst du in unserem ausführlichen Beitrag: “Hund sozialisieren: Tipps vom Hundetrainer (mit Video)“.

Zunächst ist es wichtig, die Kommunikationskompetenzen zu fördern und mit einer Gegenkonditionierung die Unsicherheiten anzugehen. Die Sichtung von Hunden sollte unmittelbar etwas Positives darstellen.

Es kommt ein fremder Hund und es gibt noch genügend Abstand zum Trainieren? Spiele mit deinem Hund und belohne ihn sozial und mit Leckerchen. Achte darauf, dass er möglichst keine schlechten Erfahrungen mit dem Hund macht.

Das klappt aber nur, wenn dein Hund trotz seiner Unsicherheit in einer solchen Situation noch motivierbar ist. Falls nicht: Gib ihm Halt und Sicherheit. Fasse ihn selbstbewusst an und nimm ihn ruhig zwischen deine Beine, bis der fremde Hund vorbeigegangen ist. Bitte den anderen Besitzer ruhig und freundlich darum, etwas Abstand zu halten oder nimm Kontakt auf, wenn es sich um einen souveränen Hund handelt.

Auch gut geführte Hundespielgruppen, die auf ängstliche Tiere spezialisiert sind, können dazu führen, dass dein Hund mehr soziale Kompetenzen erlernt. So wird er im Laufe der Zeit selbstsicherer und lernt neue Mechanismen, um mit Konflikten umzugehen.

Souveräne Hunde im Haushalt oder in einer gemeinsamen Spaziergeh-Gruppe können der Unsicherheit deines Hundes zusätzlich entgegenwirken.

Ein weiterer Aspekt ist deine eigene Zuverlässigkeit. Wenn dein Hund weiß, dass du ihn schützt, hat er weniger Grund zur Unsicherheit. Du solltest Führung und Souveränität ausstrahlen, damit dein Hund sich auf dich verlassen kann.

Das falsche Verhalten, wenn dein Hund aus Unsicherheit andere Hunde anbellt, führt leider nur allzu häufig zum gegenteiligen Effekt. Wenn du deinen Hund maßregelst, weil er aus Unsicherheit andere Hunde anbellt, erhält er zusätzlichen Druck von dir. Das Bellen an sich sollte daher von dir nicht unterbunden werden, stattdessen gilt es, Angriff oder Flucht zu managen oder zu korrigieren.

Oftmals ist hier die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Hundetrainer sinnvoll, damit nicht nur dein Hund das korrekte Verhalten erlernt, sondern auch du selbst.

Weitere Tipps dazu, wie du einem unsicheren Hund das Anbellen anderer Hunde abtrainierst, erhältst du auch in diesem Video:

 

Bellen abgewöhnen bei Aufregung, Erregung und Überstimulation

Oft liegt der Grund für viel Erregung und unkontrolliertes, impulsives Verhalten deines Hundes in zu wenig Führung und Erziehung. Das Bellen ist dabei nur der Ausdruck dieser Erregung, aber dein Hund steht förmlich im Gesamten unter Strom.

Es gibt hocherregte Hunderassen, die besonders viel Unterstützung benötigen, um Fähigkeiten wie Frustrationstoleranz, Impulskontrolle und Selbstregulation zu erlernen. Dafür ist eine klare, wohlwollende Führung mit Konsequenz und Authentizität wichtig. Regeln und Grenzen helfen deinem Hund dabei, seine Erregung zu kontrollieren und zur Entspannung zu kommen. Daneben braucht es auch Zeiten für qualitativ hochwertige Auslastung, viel Ruhe und Erholung.

Biete deinem Hund ein Alternativverhalten an, um ihm die Möglichkeit zu geben, ein Ventil für seine überschüssige Energie zu finden. Das kann beispielsweise ein Knautsch-Spielzeug oder ein Schleck-Spielzeug sein, wenn es phasenweise für ihn besonders stressig ist.

Dadurch baut dein Hund bereits einen großen Teil seines Stresses ab. Das Alternativverhalten kann mit zunehmender Kompetenz langsam ausgeschlichen werden. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich dabei um eine sogenannte Managementmaßnahme handelt und keine Erziehungsmaßnahmen ersetzt – es dient eher als eine Brücke, um deinem Hund gegenüber fair zu bleiben.

 

Bellen abgewöhnen bei Leinenfrustration

Leinenfrustration mit anschließendem Anbellen anderer Hunde entsteht, wenn eine Erwartung nicht erfüllt wird. Der Trainingsansatz ist hier eine gute  , die die Grundlage bildet. Gleichzeitig solltest du zusätzlich die   trainieren und selbst lernen, deinem Hund klare Grenzen bei gleichzeitig wohlwollender Führung zu setzen.

Meide möglichst Spielgruppen mit vielen anderen Hunden, um deinen Hund nicht in den hohen Erregungszustand zu bringen und setze stattdessen auf mehr ruhige Kontakte mit souveränen Hunden.

In diesem Video gehen wir genauer auf die Leinenaggression ein und zeigen dir anhand eines Praxisbeispiels, wie du vorgehen kannst:

 

Bellen abgewöhnen wegen selbstbelohnendem Verhalten

Wenn das Bellen als selbstbelohnendes Verhalten bereits ritualisiert wurde, kannst du ein Abbruchsignal einführen. Dein Hund darf so lange bellen, bis du das Abbruchsignal nennst.

So hast du die optimale Kontrolle und musst nicht „allzeit bereit“ sein, um deinem Hund das Bellen zu verbieten. Nebenbei hast du die Möglichkeit, ein Alternativverhalten anzubieten, damit es deinem Hund leichter fällt, aus seinem Ritual auszubrechen.

Das kann beispielsweise sein, dass dein Hund dich anstupst oder sich ins Platz legt, wenn er einen anderen Hund sieht, anstatt zu bellen.

 

Bellen abgewöhnen, wenn dein Hund andere Hunde motiviert

Hier ist meist kein „Abstellen“ des Bellens notwendig, solange sich alle Hunde in der Situation wohlfühlen. Anders sieht es dagegen aus, wenn dein Hund dazu neigt, andere Hunde zu mobben oder zu hetzen, wenn sie sich seinem Spiel nicht anschließen möchten.

Viele Hunde fallen im anfänglichen Spiel immer wieder ins Jagdverhalten, wenn es mit zu viel Geschwindigkeit oder Erregung einhergeht. Vor allem bei Jagdhunden hört man dann das Läuten, aber auch andere Hunderassen bellen beim Jagen.

In diesem Fall solltest du deinen Hund kontrollieren, maßregeln und das “Spiel” abbrechen.  Manche Hunde bellen im Spiel auch aus Frustration, weil sie den Verfolgten nicht einholen können. Entscheide hier nach deinem Bauchgefühl, wie viel Frustration zu deinem Hund zumuten kannst und wann es nicht mehr lehrreich ist.

 

Weitere Tipps für das Trainieren von Hundebegegnungen

Hier haben wir einige Tipps für dich zusammengefasst, die dir dabei helfen werden, deinem Hund das Anbellen anderer Hunde abzutrainieren. Viele dieser Tipps bilden die Grundlage für ein intensiveres, weitergehendes Training.

  • Führung übernehmen: Du übernimmst im Mensch-Hund-Team die Führung. Kommen euch Menschen oder Hunde entgegen und dein Hund fängt an zu bellen, schätze zunächst die Situation ein. Wer kommt auf mich zu? Wie manage ich, dass mein Hund das schafft? Braucht er Hilfe und wenn ja, wie kann ich sie ihm geben?
  • Hundesprache lernen: Damit du deinem Hund das Anbellen anderer Hunde abtrainieren kannst, musst du zunächst die Ursachen dafür kennen – und diese sind über die Hundesprache meist gut zu deuten. Lerne daher die Hundesprache und finde heraus, wie du deinen Hund lesen kannst.
  • Leinenführigkeit: Ein wichtiger Aspekt, wenn du deinem Hund beibringen willst, keine anderen Hunde anzubellen, ist die Leinenführigkeit über die Orientierung am Menschen. Geht dein Hund sauber und klar an der Leine und kennt er die Regeln, die damit einhergehen, ist bereits ein wichtiger Schritt getan.
  • Hundebegegnungen managen: Hat dein Hund ein Problem damit, vermeide möglichst Frontalbegegnungen. Stattdessen ist es sinnvoll, lieber ein Stück gemeinsam mit anderen Hundehaltern und Hunden zu gehen, damit dein Hund lernt, sich in der Situation zu entspannen und nicht in die Erregung eines neuen, direkten Kontakts kommt.
  • Souveräne Hunde zur Unterstützung suchen: Souveräne, ruhige Hunde können das Training unterstützen, indem sie ihre Gelassenheit an deinen Hund weitergeben. Hunde lernen auch viel durch Beobachtung.

 

Darum bellt dein Hund an der Leine

Es kommt sehr häufig vor, dass Hunde an der Leine bellen – vor allem gegenüber anderen Hunden oder sogar Menschen. Die Ursachen sind hier besonders vielfältig und die Trainingsmethoden sind sehr individuell. Wenn du deinem Hund abtrainieren möchtest, an der Leine zu bellen, muss daher gezielt auf das individuelle Bellverhalten deines Hundes eingegangen werden.

Es gibt keine pauschalen Ratschläge, mit denen du deinem Hund das Bellen an der Leine einfach abtrainieren kannst. Stattdessen ist hier ein individuelles Training mit einem erfahrenen Hundetrainer sinnvoll, damit du dein eigenes Verhalten hinterfragen und richtige Methoden lernen kannst, aber auch dein Hund das notwendige Werkzeug vermittelt bekommt.

 

Hundebegegnungen trainieren: Beispiele aus der Praxis

In diesen Videos stellen wir dir Praxisbeispiele vor, wie eine Hundebegegnung trainiert und geübt werden kann.

In diesem Video geht es maßgeblich um Aggression gegen fremde Hunde und darum, wie du die Hundebegegnungen entspannt gestalten kannst. Dabei geben wir dir auch praktische Alltagstipps an die Hand, die du selbst in euren Alltag integrieren kannst.

In diesem Video geht es vor allem um stressige Begegnungen, die Mensch und Hund vor eine Herausforderung stellen können. Welche Ursachen das hat und wie wichtig die Persönlichkeit deines Hundes dabei ist, erklären wir dir anhand eines Praxisbeispiels genauer.

 

Häufige Fragen zum Thema

 

Warum bellt mein Hund andere Hunde an, wenn er an der Leine ist?

Wenn dein Hund andere Hunde sieht, selbst aber an der Leine ist, ist er in einer Erwartungshaltung, die das Bellen auslöst – Das kann der Wunsch nach einem Spiel sein, aber auch eine Abwehrreaktion und ein Warnen. Es gibt viele Ursachen, weshalb Hunde an der Leine bellen, darunter Angst, Frustration, als Warnsignal oder aus Überforderung heraus.

 

Wie beruhige ich meinen Hund bei Hundebegegnungen?

Trainiere Hundebegegnungen zunächst mit souveränen, ruhigen Hunden, die deinem Hund die Situation erleichtern. Auch das gezielte Training von Impulskontrolle und Frustrationstoleranz ist sinnvoll, um die Situation zu entspannen. Beachte, dass du die Führung übernehmen und deinem Hund Grenzen setzen solltest, um Hundebegegnungen entspannt zu gestalten.

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Über Dana Thimel


Hallo, mein Name ist Dana Thimel, meine Leidenschaft für Hunde zeichnete sich bereits in jungen Jahren ab und zieht sich bis heute wie ein roter Faden sowohl durch mein berufliches, als auch mein privates Leben. Aktuell lebe ich mit meiner belgischen Schäferhündin Ava und meinem Chihuahua Keeva zusammen in NRW. Mein Wissen im Umgang mit Hunden beruht auf mehr als 10 Jahren praktischer Erfahrung im Hundetraining. Zudem habe ich 2016 mein Tierpsychologiestudium mit dem Schwerpunkt Hund, sowie 2019 den IHK Lehrgang zum Hundeerzieher und Verhaltensberater abgeschlossen.

Mein Fokus im Hundetraining liegt darauf, eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu schaffen und den Mensch-Hund-Teams dabei zu helfen, sich zusammen zu entwickeln, Missverständnissen keinen Raum zu geben und in erster Linie: jede Menge Spaß miteinander zu haben.

Neben den Erziehungsstunden schlägt mein Herz für die vielfältigen Möglichkeiten den Hund mit Spaß und Freude auszulasten. Dazu zählt zum einen Trickdog, aber ganz besonders Curving – eine Sportart, die ich 2017 ins Leben gerufen habe.

Dana Thimel