Hund bellt Besuch an: Ursachen & Lösung (mit Video)

Dana Thimel
  • zertifizierte/r Hundetrainer/in
Veröffentlicht am: 21.09.2024
Aktualisiert am: 21.09.2024

Viele Hundehalter kennen es: Wenn Besuch kommt, fängt der Hund an zu bellen. Oft handelt es sich dabei um territoriales Verhalten, Aufregung oder falsche Erziehung. Aber auch negative Erfahrungen bis hin zur Angst können die Ursache sein.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, gegen dieses Verhalten vorzugehen – allerdings hängt die gewählte Trainingsmethode auch von der Ursache ab.

In diesem Beitrag gehen wir genauer auf die Gründe ein, warum ein Hund Besuch anbellt und welche Möglichkeiten du hast, durch Training dagegen vorzugehen.

 

Hund bellt, wenn Besuch kommt – das Wichtigste in Kürze:

  • Wenn dein Hund den Besuch anbellt, kann das verschiedenste Ursachen haben – territoriales Verhalten, Angst, Unsicherheit oder Aufregung und den Wunsch nach Aufmerksamkeit.
  • Eine gute Sozialisation im Welpen- und Jugendalter des Hundes hilft, das Problem in Grenzen zu halten.
  • Dein Hund muss lernen, dass du entscheidest, welcher Besucher ins Haus darf, darin herumläuft und es wieder verlässt. Er ist nicht in der Verantwortung!
  • Mitunter kann das territoriale Verhalten durch die Genetik besonders ausgeprägt Das lässt sich nicht abtrainieren, aber in kontrollierbare/kontrollierte Bahnen lenken.
  • Spätestens wenn dein Hund offensichtlich aggressives Verhalten dem Besuch gegenüber zeigt und du dich mit der Situation überfordert fühlst, solltest du einen erfahrenen Hundetrainer zu Rate ziehen. Im Idealfall gehst du diesen Weg bereits früher.

 

Die Gründe, warum dein Hund Besucher anbellt

Es kann ganz verschiedene Ursachen haben, wenn dein Hund den Besuch anbellt. Bei manchen Hunden liegt das Bellen schlicht in der Genetik und lässt sich so nur teilweise abtrainieren, bei anderen Hunden ist die falsche Erziehung oder Angst ursächlich für das Verhalten. Folgende Gründe kann es geben, wenn der Hund Besuch anbellt:

  • Territorialverhalten: Hunde sind oft territorial und betrachten Besucher als potenzielle Eindringlinge in ihr Revier. Das Bellen dient in diesem Fall dazu, das Revier zu verteidigen und sowohl die Familie als auch den „Eindringling“ zu warnen.
  • Misstrauen: Manche Hunde sind genetisch bedingt misstrauischer als andere Hunde, beispielsweise Rassen, die früher als Wach- und Schutzhunde eingesetzt wurden. Das angeborene Misstrauen lässt den Hund schneller warnen. Er ist besonders achtsam, wenn fremde Menschen auftauchen.
  • Aufregung: Manche Hunde bellen, weil sie aufgeregt sind, sobald jemand kommt, weil sie sehr neugierig sind oder Freude über den Besuch empfinden. Das Bellen dient hier als Ausdruck der „überschwappenden“ Emotion und oftmals als Ventil.
  • Angst oder Unsicherheit: Unsichere oder ängstliche Hunde können Besuch anbellen, um den Besucher auf Abstand zu halten. Ursächlich für die Angst ist oftmals eine mangelnde Sozialisierung oder schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit. Es gibt auch einige Rassen, die genetisch bedingt eine stärkere Unsicherheit zeigen, gegen die Besitzer intensiver anarbeiten müssen.
  • Aufmerksamkeit suchen: Für Hunde kann das Anbellen des Besuchs ein Versuch sein, die Aufmerksamkeit des Besitzers oder Besuchers zu bekommen.

 

Territoriales Verhalten beim Hund

Für viele Hunde ist Territorialverhalten ein ganz natürlicher Wesenszug. Wölfe leben beispielsweise in einem Gebiet, das sie für sich beanspruchen und gegen Eindringlinge verteidigen. Dadurch können die im Gebiet vorkommenden Ressourcen wie Wasser, Nahrung und Fortpflanzungspartner geschützt werden.

Dieses ursprüngliche Verhalten blieb auch bei vielen Haushunden erhalten, obwohl sie domestiziert wurden. Schließlich war das Territorialverhalten des Hundes auch beim Menschen sehr lange erwünscht: Hunde sollten Haus, Hof und die Familie bewachen und potenzielle Einbrecher verscheuchen.

Es handelt sich also beim territorialen Verhalten nicht um ein Verhaltensproblem, sondern viel mehr um einen Wesenszug, der in unserer Gesellschaft inzwischen als unnötig und unerwünscht gilt.

Zu einem Verhaltensproblem wird das Territorialverhalten erst dann, wenn der Hund keine Führung durch seinen Menschen erfährt und selbst entscheidet, wer das Grundstück betreten darf und wer nicht. Das kann dazu führen, dass der Besitzer keinerlei Besuch mehr empfangen kann und vereinsamt, oder aber, dass der Hund ernsthaft gefährlich wird.

 

Merkmale des Territorialverhaltens bei Hunden

Es gibt verschiedene Merkmale, an denen sich territoriales Verhalten beim Hund erkennen lässt:

  • Reviermarkierung: Hunde markieren ihr Territorium häufig durch Urinieren an bestimmten Stellen. Dieses Verhalten dient dazu, andere Hunde zu warnen und darauf hinzuweisen, dass das Gebiet bereits besetzt ist. Die Markierung kann auch durch Kratzen mit den Pfoten erfolgen, da dabei Duftstoffe aus den Pfotendrüsen freigesetzt werden. Üblicherweise ist das Territorium, das die Hunde markieren, vor allem der eigene Garten/Vorgarten und die nähere Umgebung. Außerdem zählen dazu die Orte und Strecken, die täglich oder häufig zum Spazierengehen genutzt werden.
  • Wachsamkeit: Hunde sind in ihrem eigenen Territorium besonders wachsam. Sie beobachten, hören aufmerksam zu und nehmen wahr, was in ihrer Umgebung vor sich geht. So können sie mögliche Bedrohungen frühzeitig erkennen und anzeigen.
  • Bellen und Knurren: Wenn ein Eindringling – unabhängig davon, ob es sich um Mensch, Hund oder Katze handelt – das Territorium betritt, kann der Hund bellen oder knurren, um den Eindringling zu warnen und bestenfalls zu vertreiben.
  • Aggressives Verhalten: In einigen Fällen kann territoriale Aggression gefährlich werden. Das kann passieren, wenn sich der Hund bedroht fühlt oder glaubt, dass seine Besitzer oder sein Zuhause in Gefahr sind. Allerdings kann sich die Situation auch dann zuspitzen, wenn der Hund keine Grenzen und Regeln erfährt und somit eigenständig entscheidet, wer die Wohnung betreten, sich in ihr bewegen und sie wieder verlassen darf. Dann kann er auch einfach Gefallen daran gefunden haben, die Gäste zu kontrollieren und auch mal stramm stehen zu lassen.

 

Einflussfaktoren auf das Territorialverhalten

Mehrere Faktoren nehmen Einfluss auf das Territorialverhalten eines Hundes. Je nach Ausprägung können schon diese Ursachen dazu führen, dass dein Hund Besucher anbellt:

  • Rasse: Bestimmte Hunderassen sind für ein stärkeres Territorialverhalten bekannt, zum Beispiel Herdenschutzhunde, Wachhunde oder Schutzhunde. Diese Rasseschläge wurden in der Vergangenheit speziell gezüchtet, um Eigentum zu bewachen oder die Familie zu beschützen – es handelt sich also um eine bewusste Zuchtprägung, die ein ausgeprägtes Territorialverhalten zum Ziel hatte.
  • Sozialisation: Hunde, die im Welpen- und Jugendalter gut sozialisiert wurden, neigen weniger dazu, unangemessen territorial zu reagieren. Eine positive Sozialisierung in jungen Jahren hilft ihnen dabei zu lernen, dass nicht jeder Besucher oder jede Veränderung im Umfeld eine Bedrohung darstellt.
  • Erziehung: Wie ein Hund erzogen wird, spielt eine wichtige Rolle beim Territorialverhalten. Besitzer, die dieses Verhalten bei ihrem Hund erzieherisch verstärken, zum Beispiel indem sie den Hund für das Bellen oder aggressives Verhalten belohnen oder es nicht in kontrollierte Bahnen bringen, können es unbewusst verschärfen.

 

Umgang mit Territorialverhalten

In vielen Fällen neigen territoriale Hunde dazu, Besuch zu verbellen. Für Hundebesitzer ist es wichtig, das Verhalten ihres Hundes zu verstehen, um es richtig händeln zu können. Hier sind einige Tipps, mit denen sich das Territorialverhalten des Hundes beeinflussen lässt:

  • Frühe Sozialisierung: Hunde sollten von klein auf mit verschiedenen Menschen, Tieren und Situationen konfrontiert und vertraut gemacht werden, um ihre Toleranz und Sozialkompetenz zu fördern. Diese Maßnahmen spielen nicht nur außerhalb des eigenen Zuhauses, sondern auch in den eigenen vier Wänden eine wichtige Rolle! Besuch in allen möglichen Variationen ist dementsprechend wichtig – von der Großmutter über den Handwerker bis zur kleinen Party mit Freunden der Tochter, alles darf und sollte der junge Hund miterleben.
  • Grenzen setzen: Es ist ebenso wichtig, dass der Hund von Anfang an lernt, dass nicht jedes Verhalten akzeptabel ist. Hunde, die über wohlwollende, aber dennoch klar gesetzte Grenzen geführt werden, lassen sich meist auch in ihrem Territorialverhalten gut kontrollieren. Zudem ist es wichtig, nicht nur in besonderen Situationen Grenzen zu setzen, sondern diese stetig in den Alltag zu integrieren. Wieso sollte der Hund sein Verhalten in einer besonders aufregenden Situation einstellen, wenn er es schon im Alltag nicht gelernt hat?
  • Ausreichend Bewegung und mentale Stimulation: Hunde, die körperlich und geistig in einem gesunden Maß ausgelastet sind, neigen weniger dazu, territoriales Verhalten aus Langeweile oder Frust zu zeigen.
  • Professionelle Hilfe: In extremen Fällen, in denen das Territorialverhalten problematisch oder gar gefährlich wird, sollte unbedingt ein Hundetrainer oder Verhaltensspezialist hinzugezogen werden – im Idealfall so früh, wie möglich.

Territorialverhalten ist ein natürlicher Bestandteil des Hundeverhaltens – auch das Anbellen von Besuch kann dazu gehören. Mit der richtigen Erziehung und Führung lässt sich das Verhalten jedoch in angemessene Bahnen lenken und kontrollieren.

 

Hund bellt Besuch an: So gewöhnst du ihm das ab

Das ausgeprägte Territorialverhalten von Hunden lässt sich nicht vollständig abtrainieren und es sollte auch nicht das Ziel sein. Allerdings kann es durch das Setzen von Grenzen und die Einführung bestimmter Regeln gut kontrolliert werden.

Ziel der Übung ist es, dass du deinem Hund beibringst, sich auf der Decke abzulegen und dort auch zu entspannen. Dazu bindest du die Decke zunächst in den Alltag ein: Schicke deinen Hund ruhig mal ohne Anlass auf seine Decke, damit er sich dort ausruht. Mit Leckerchen kannst du eine positive Verknüpfung zu diesem Ort entwickeln.

Wichtig ist, dass dein Hund seine Decke oder sein Körbchen nicht von allein verlässt, sondern erst, wenn du ihn mit einem Auflösesignal freigibst. Das sollte von Anfang an in euer Training integriert werden. Steht dein Hund auf, solltest du ihn unmittelbar korrigieren. Führe ihn danach zurück auf seine Decke.

Im nächsten Schritt wird das Klingeln oder Klopfen in das Training eingebunden, das insbesondere bei territorialen Hunden dazu führt, dass sie anfangen zu Bellen. Dazu sollte der Hund wieder auf der Decke abgelegt werden. Im Anschluss erfolgt das Klingeln. Als Besitzer solltest du dich nun körpersprachlich ebenso durchsetzen wie im vorherigen Trainingsschritt.

Ziel ist in diesem Schritt, dass sich dein Hund nicht mehr verantwortlich dafür fühlt, den Besuch zu kontrollieren, sondern lernt, dass er in diesem Kontext nicht gebraucht wird und sich entspannen kann. Dafür bleibt der Hund solange auf seiner Decke, bis er wirklich (!) entspannt ist, also beispielsweise einschläft. Dann kann man ihn auflösen, wenn er wieder aufgewacht ist. Das Bellen an sich wird bei den meisten Hunden nicht korrigiert, sondern pendelt sich automatisch auf ein geringes oder Normalmaß ein, wenn der Hund die Verantwortung abgibt und in einer geringen Erwartungshaltung ist.

Wie das im Detail auszusehen hat und welche körpersprachlichen Aspekte du dabei beachten solltest, erklären wir dir noch einmal ganz ausführlich in diesem Video:

 

Weitere Trainingstipps, um den Hund an Gäste zu gewöhnen

Es gibt noch einige weitere Tipps und Tricks, die du anwenden kannst, um deinen Hund an Besucher zu gewöhnen. Sie können unterstützend eingesetzt werden, damit dein Hund Besuch nicht anbellt.

  • Hund auf die Decke: Bringe deinem Hund von Anfang an bei, dass er auf die Decke zu gehen und dort zu warten hat, wenn Besuch kommt. Er muss verstehen, dass er nicht für den Besuch verantwortlich ist und bei der Begrüßung nicht mitzumischen hat. Die Regel kann aufgeweicht werden, wenn es dabei keinerlei Probleme oder Anzeichen für territoriales Verhalten gibt.
  • Abbruchsignal: Ein Abbruchsignal ist in der Hundeerziehung grundsätzlich sinnvoll und bietet sich auch dann an, wenn der Hund zu starkem Bellverhalten neigt. Das Abbruchsignal sollte dabei wohlbedacht eingesetzt werden – dein Hund darf so lange Besuch anbellen, bis du das Signal ausgesprochen hast. Danach wird jedes weitere Bellen angemessen korrigiert.
  • Liegeplatz überdenken: Manche Hunde neigen dazu, den Besuch innerhalb der Wohnung zu kontrollieren. Das äußert sich beispielsweise dadurch, dass Besucher nicht mehr aus der Wohnung heraus oder zur Toilette gehen „dürfen“. In diesem Fall ist es wichtig, dass dein Hund keinen strategischen Liegeplatz einnehmen darf. Als strategischer Liegeplatz gelten alle Orte, an denen dein Hund das Geschehen überblicken kann – beispielsweise direkt am Tisch. Stattdessen wird ihm sein Liegeplatz zugewiesen. Bewegt sich der Besuch, sollte dein Hund nicht gleichzeitig aufstehen dürfen. So kann das kontrollierende Verhalten im Keim erstickt werden.

Es ist wichtig, dass du deinen Hund an die Situation angepasst korrigierst. Dabei kommt es auch auf das richtige Timing an. Ist eine Situation gerade geschehen, solltest du deinem Hund sofort und in angepasster Intensität aufzeigen, dass er eine Grenze überschritten hat.

Wenn du dir in diesem Training unsicher bist, solltest du einen Hundetrainer mit einbeziehen, um eine weitere Eskalation des kontrollierenden Verhaltens zu unterbinden.

 

Welpe an Besucher gewöhnen

Grundsätzlich solltest du deinen Welpen schon frühzeitig an Besucher gewöhnen, da es sich dabei um einen Teil seiner Sozialisation handelt. Dabei geht es maßgeblich darum, mit Menschen außerhalb und mit Menschen innerhalb des eigenen Territoriums klarzukommen.

Aber auch andere Hunde sollten als Besucher trainiert werden, da diese immer wieder mit dabei sein können. So lernt dein Welpe von Anfang an, dass es in Ordnung ist, Besucher im Haus zu haben.

Allerdings gibt es dabei auch einiges zu beachten, denn negative Erfahrungen können langfristig dazu führen, dass dein Hund ängstlich oder unsicher auf Besucher reagiert. Achte daher darauf, dass die Besucher immer vorsichtig und liebevoll mit dem Welpen umgehen. Übergriffiges Verhalten ist absolut tabu!

Dein Welpe muss unbedingt zu jeder Zeit die Möglichkeit haben, sich zurückziehen zu können und an seinem Platz auch in Ruhe gelassen zu werden. Viele Erwachsene, aber vor allem Kinder möchten den Welpen unbedingt streicheln, weil er so niedlich ist. Das ist so lange gut, wie es beide genießen. Ist dein Welpe überfordert, ist es deine Aufgabe als Besitzer, deinen Hund zu schützen.

Wenn dein Hund bereits im Welpenalter territoriales Verhalten zeigt und versucht, den Besuch zu kontrollieren, ist es besonders wichtig, ihm die Grenzen sofort zu erklären. Es ist wichtig, dass du nicht wartest, bis der Hund älter ist, weil er ja noch ein niedlicher Welpe ist. Die Regeln gelten immer von Anfang an! Später wird es viel schwieriger, das Verhalten mit ihm zu trainieren.

Anders sieht es dagegen aus, wenn dein Welpe Besuch anbellt, weil er misstrauisch ist und sich im Rückzug befindet – hier solltest du nicht korrigierend eingreifen. Das würde die Unsicherheit und das Misstrauen deines Hundes nur verstärken. Stattdessen sollte der Besuch möglichst positiv verknüpft werden.

Dabei ist es sinnvoll, so viele Menschen wie möglich einzubeziehen – beispielsweise der Postbote, der bei jedem Besuch ein Leckerchen dabei hat. Ist das nicht möglich, landet vielleicht wie von Zufall immer dann ein Keks im Napf des Welpen, wenn der Postbote den Briefkasten füllt.

So verknüpfst du von Anfang an die Situation mit einer freudigen Erwartungshaltung und schaffst eine gute Basis. Wird der Hund älter und springt plötzlich auf, um den Paketboten zu maßregeln, beginnt unmittelbar das Setzen der Grenzen, denn dieses Verhalten ist nicht erlaubt.

 

Beschäftigung für den Hund, wenn Besuch da ist

Positive Verknüpfung und Ablenkung des Hundes sind zum Teil durchaus hilfreich und auch sinnvoll, allerdings auch nur eine Seite der Medaille. Die Kombination aus positiven Assoziationen, Alternativverhalten und einer klaren Führung mit festen Grenzen bildet aber das wirklich wirkungsvolle Gesamtpaket. Dabei ist vor allem die Führung des Hundes der wichtigste Baustein.

[GRAFIK]

Diese Grafik zeigt die Gewichtung der einzelnen Elemente, die beim Training wichtig sind, wenn dein Hund den Besuch anbellt. Die Erziehung wird dabei am stärksten gewichtet, kommt aber dennoch erst nach der Sozialisation in der Grafik, weil die gute Sozialisation die Basis für das Training bildet.

Natürlich ist es auch wichtig, dass der Hund in einem gesunden Maß ausgelastet und zufrieden ist.

Danach kommt die situative Erziehung ins Spiel: Jetzt gerade passiert etwas, wo ich eingreifen muss.

Der Teil der situativen Erziehung fällt kleiner aus als die generelle Erziehung, da sich dieses Training nur auf den Moment bezieht. Es wäre Unsinn, den Hund nur in solchen Momenten erziehen zu wollen, während den ganzen restlichen Tag über nichts geschieht.

Der Hund nimmt dir die Erziehung in solchen Fällen nicht ab. Stattdessen ist die allgemeine Erziehung im Alltag das wirklich Wichtige, während die situative Erziehung nur einen kleinen Teil davon ausmacht.

Den Hund in für ihn schwierigen Situationen zu beschäftigen oder bei ihm eine positive Assoziation aufzubauen, ist zum Üben eine gute Stütze, aber macht auch nur einen kleinen Teil des Trainings aus.

 

Häufige Fragen zum Thema

 

Warum bellt mein Hund fremde Menschen an?

Es gibt viele Ursachen, die in Frage kommen, wenn dein Hund andere Menschen anbellt – territoriales Verhalten, Unsicherheit, Angst oder sogar Aggression. Welche Ursache es bei deinem Hund hat, solltest du durch aktive Beobachtung herausfinden können.

 

Was soll ich tun, wenn der Hund den Besuch anbellt?

Setze deinem Hund klare Grenzen. Führe ihn auf seine Decke und signalisiere ihm, dass er dort zu bleiben hat. Diese Grenzen solltest du auch körpersprachlich durchsetzen können. Es ist wichtig, dass dein Hund nicht das Gefühl hat, die Kontrolle übernehmen zu müssen. Du entscheidest, wer hereinkommen, sich in der Wohnung bewegen und die Räumlichkeiten verlassen darf!

 

Was tun, wenn der Hund nach Menschen schnappt?

In diesem Fall suche dir unbedingt einen kompetenten Trainer vor Ort. Sobald es gefährlich wird, solltest du nicht mehr selbst herumexperimentieren.

 

Woran erkenne ich, ob ein Hund aus Angst oder Unsicherheit bellt?

Die Körpersprache deines Hundes ist entscheidend. Hunde, die aus Angst oder Unsicherheit heraus bellen, bewegen sich oft schneller als sichere Hunde. Sie neigen dazu, hin und her zu pendeln und haben ihr Gewicht meist auf der Hinterhand. Oft sind die Ohren dabei angelegt, die Augen weit aufgerissen. Sie ducken sich seitlich weg oder zeigen ruckartige Bewegungen, wenn der Besuch sich bewegt. Auch das Bellverhalten wird immer lauter und die Frequenz höher.

Nur weil ein Hund aus Angst heraus bellt, heißt das nicht, dass er nicht beißen würde! Deswegen solltest du als Besitzer hier kein Risiko eingehen und dir schnellstmöglich Hilfe suchen, sobald das Verhalten zunehmend schlimmer und unberechenbarer wird.

Noch schlimmer ist die Kombination aus einem unsicheren, gleichzeitig aber auch territorialen Hund. Hier ist mit unangemessen heftigen Reaktionen zu rechnen, weil sich der Hund in der Verantwortung fühlt und zugleich total überfordert ist. Damit schießen diese Hunde oft besonders schnell und weit über das Ziel hinaus.

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Über Dana Thimel


Hallo, mein Name ist Dana Thimel, meine Leidenschaft für Hunde zeichnete sich bereits in jungen Jahren ab und zieht sich bis heute wie ein roter Faden sowohl durch mein berufliches, als auch mein privates Leben. Aktuell lebe ich mit meiner belgischen Schäferhündin Ava und meinem Chihuahua Keeva zusammen in NRW. Mein Wissen im Umgang mit Hunden beruht auf mehr als 10 Jahren praktischer Erfahrung im Hundetraining. Zudem habe ich 2016 mein Tierpsychologiestudium mit dem Schwerpunkt Hund, sowie 2019 den IHK Lehrgang zum Hundeerzieher und Verhaltensberater abgeschlossen.

Mein Fokus im Hundetraining liegt darauf, eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu schaffen und den Mensch-Hund-Teams dabei zu helfen, sich zusammen zu entwickeln, Missverständnissen keinen Raum zu geben und in erster Linie: jede Menge Spaß miteinander zu haben.

Neben den Erziehungsstunden schlägt mein Herz für die vielfältigen Möglichkeiten den Hund mit Spaß und Freude auszulasten. Dazu zählt zum einen Trickdog, aber ganz besonders Curving – eine Sportart, die ich 2017 ins Leben gerufen habe.

Dana Thimel

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